Prozess in Innsbruck

Wer ist wirklich das Opfer? Raub beim Hauptbahnhof

Tirol
07.07.2022 17:00

Die Fronten sind verhärtet, die Schuldfrage gleich wie die Tat selbst noch ungeklärt. Nahmen zwei Männer (24) einem Bulgaren gewaltvoll die Geldtasche ab oder wollte sich dieser mit Koks davonmachen?

Auf den ersten Blick scheint die Sache klar zu sein: Zwei 24-jährige Türken lockten mit einer Zigarette einen Bulgaren in einen dunklen Durchgang am Innsbrucker Hauptbahnhof. Es war Wochenende, zwei Uhr morgens und die Täter betrunken. Sie schlugen das Opfer nieder, verdrehten ihm den Arm bis er brach und nahmen die Geldtasche an sich.

Richterin Andrea Wegscheider (Bild: Birbaumer Christof)
Richterin Andrea Wegscheider

Weil sich darin nichts befand, schmetterten sie ihm die Geldbörse ins Gesicht. Der Bulgare trug eine Verletzung am Auge und eine gebrochene Nase davon. Blutüberströmt wurde er von Polizisten aufgegriffen und deutete auf einen der Männer, welcher gleich festgenommen wurde. So schildert zumindest die Staatsanwaltschaft die Tat.

Kein schwerer Raub, sondern Koks-Diebstahl?
Auf den zweiten Blick jedoch könnte alles anders sein: „Ja, es war nachts und ja, es war am 13. Februar 2022 in der Raiffeisenpassage am Hauptbahnhof. Aber es hat sich gänzlich anders zugetragen“, beginnt der Verteidiger.

Die Angeklagten hätten das vermeintliche Opfer in dem düsteren Durchgang auf Kokain eingeladen - mit diesem habe es sich dann versucht, aus dem Staub zu machen. Man versuchte den Mann aufzuhalten, es kam zur Rangelei. Der Bulgare habe versucht, einem der 24-Jährigen auf den Kopf zu schlagen. „Ich habe Epilepsie, wenn er das tut, dann passiert mir was!“, sagt der Türke entrüstet.

Der Bulgare erscheint nicht vor Gericht. Richterin Andrea Wegscheider muss vertagen.

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