Werbung des Landes

PR-Aufträge kosten deutlich mehr

Salzburg
06.07.2022 05:30
Seit ihrem Amtsantritt 2018 gibt die Regierung immer mehr Geld für Eigenwerbung aus. Die FPÖ sieht dabei Agenturen mit ÖVP-Bezug begünstigt.

Nur so wenige Informationen wie unbedingt notwendig lässt die Landesregierung heraus, wenn es um ihre PR-Ausgaben geht. Die FPÖ wollte in einer dringlichen Anfrage wissen, wie viel Geld die Landesregierung und ihre Unternehmen für Werbekampagnen ausgeben. Ein paar Zahlen musste die Regierung liefern. Von 2018 bis 2021 summieren sich die PR-Ausgaben der Landesregierung auf 1,65 Millionen Euro. Allerdings stiegen die Ausgaben Jahr für Jahr an. Alleine 2021 waren es bereits mehr als 650.000 Euro.

Dabei ist allerdings kein einziges Unternehmen dabei, an dem das Land beteiligt ist. Die PR-Ausgaben der S-Link-Gesellschaft, Parkgaragengesellschaft und vieler weiterer kommen da also noch dazu. „Bei den vorgelagerten Gesellschaften geht es um die wirklichen Millionen“, vermutet FPÖ-Chefin Marlene Svazek. Doch auch vom Land wurden Werbeagenturen von 2019 bis 2021 regelmäßig gebucht. Allein aus diesem Posten gab es pro Jahr zwischen 93.000 und 141.000 Euro für die Agenturen. 2018 waren es nicht einmal 20.000 Euro.

Eine weitere Auffälligkeit entdeckte die FPÖ. „Es gibt eine Agentur, die seit 2019 jährlich einen Auftrag vom Land erhält“, erklärt Svazek. Es handelt sich mit Movea um genau jene Agentur, zu der im April 2019 Thomas Kerschbaum, ehemaliger Büroleiter von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP), wechselte. Diese Agentur betreut übrigens auch die S-Link-Gesellschaft. „Alle großen Projekte werden von ausgelagerten Ex-ÖVP’lern betreut“, resümiert Svazek.

Antrag zu ausgelagerten Landesfirmen ist geplant
Die meisten Agentur-Aufträge vergab Haslauer-Stellvertreter Christian Stöckl mit dem Gesundheitsressort – auch abseits der Corona-Kampagnen. Aus seinem Büro heißt es, dass das Landesmedienzentrum für die Vergabe der Kampagnen zuständig sei. Eine entsprechende „Krone“-Anfrage an das Medienzentrum blieb zunächst unbeantwortet. Die FPÖ will nun einen Antrag im Landtag stellen, dass auch die ausgelagerten Gesellschaften dem Landtag Auskunft geben müssen.

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