Sturm-Trainer Ilzer

„Ich spüre bei diesem Verein keinen Stillstand!“

Steiermark
03.07.2022 07:00

Die „Steirerkrone“ besuchte Sturm im Trainingslager in Schladming. Was Trainer Christian Ilzer zu den Wechselgerüchten rund um seine Person sagt und wofür Sportchef Andi Schicker vielleicht demnächst Tipps braucht, verrieten Sturms „starke Männer“ im aktuellen Sommergespräch.

„Krone“: Gehen wir gleich in die Vollen: Christian, warum hörte die „Krone“ Anfang Juni von Kollegen aus der Schweiz, du wirst als neuer Trainer von Young Boys Bern vorgestellt?
Christian Ilzer: Weiß ich nicht. Vielleicht habt ihr ein Sommerloch gehabt und habt etwas zum Schreiben gebraucht?

Also war’s ein transfertechnisch ruhiger Sommer?
Ich habe die Zeit meiner Familie gewidmet. Da muss ich und will nicht jedes Gerücht kommentieren. Ich habe meinem Berater im Vorfeld klar mitgeteilt, was ich mache. Ich denke, ich habe mich früh geäußert, dass ich bei Sturm bleibe. Nur das hat man nicht so gehört.

Wie ist dein Karriereplan?
Ich hab nie das Ziel gehabt, mit 25 Jahren dort, mit 35 dort zu sein. Ich bin ganz unten gestartet, hab alle Ligen im Unterhaus gecoacht, alle Jobs vom Analysten bis zum Fitnesscoach gemacht. Ohne Spielerkarriere ist es wichtig, zu erkennen, wann es Zeit für den nächsten Schritt ist. Jetzt bin ich das dritte Jahr bei Sturm - und ich spüre keinen Stillstand, es ist Dynamik im ganzen Verein! Das sind gute Argumente um zu bleiben. Obwohl ich nie Liebeserklärungen und Versprechungen abgeben werde - dafür weiß ich zu sehr, wie schnell es im Fußball geht.

Herr Sportdirektor, musstest du einmal intervenieren im Kampf um deinen Trainer?
Andreas Schicker: Gerüchte sind normal im Fußball, sie sprechen für die Arbeit, die ein Trainer verrichtet. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich der Erste bin, der etwas erfährt, wenn sich was bewegt. Das war nie der Fall. Wir haben immer über den Kader geredet - mit einer riesen Überzeugung seitens des Trainers.

Puncto Kader: Was tut sich in der Causa Baumgartner?
Er will zu Sturm, wir sind intensiv mit ihm beschäftigt. Grundsätzlich wollen und werden wir immer früh Entscheidungen anstreben. Allerdings muss man sagen, dass das Transferfenster noch zwei Monate offen ist. Wir haben aber schon einiges erledigen können.

Christian, was hast du im Urlaub mit deiner Familie erledigt, wie hast du abgeschaltet?
Ilzer: Ich bin auch privat immer wieder in Regionen wie Schladming. Das ist ideal. In Graz hat’s knusprige 36 Grad, hier zehn Grad weniger. Wir verbringen die Zeit intensiv miteinander, Bogenschießen, Biken, Kletterparks. Wir sind auch dort, wo Mut gefordert ist. Da stecken mich meine Burschen eh schon ein... (lacht)

Andi wird bald das erste Mal Vater. Kannst du ihm ein paar Tipps geben?
Ich kenn ihn dauernd mit dem Handy am Ohr. Er wird lernen müssen, die Zeit Frau und Kind zu schenken (blickt zu Schicker). Und wenn du Hilfe beim Windelwechseln brauchst, bin ich dein Mann.

Müsst ihr im Trainingslager eine Vaterrolle einnehmen, den Zapfenstreich kontrollieren?
Ilzer: Vaterrolle ja, Kindergartenonkel sicher nicht! Das sind alles Erwachsene und Profis. Sie wissen, was wir vorhaben, danach leben sie. Es wird immer auch Fenster dafür geben, einmal länger aufzubleiben (grinst). Aber die Mannschaft ist intern so gut organisiert, dass sie ganz klar Richtung Erfolg denkt. Wenn ich das spüre, muss ich nicht einschreiten.

Wie hoch kann es für diese Truppe gehen? Ihr seid „best of the rest“ - und es gibt ja Salzburg!
Schicker: Sollte es wieder laufen wie letzte Saison, wäre das sehr erfolgreich. Für viele ist das schon normal. Das ist es aber nicht, da steckt viel harte Arbeit dahinter! Salzburg ist übermächtig - wenn es die Bullen in der Dominanz früher gegeben hätte, wüsste ich nicht, ob Sturm seine Meistertitel gefeiert hätte.

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Salzburg ist eine andere Welt. Was im ersten Moment deprimierend wirkt, muss aber auch Ansporn sein. Denn wir müssen uns weiterentwickeln. Bleiben wir stehen, werden wir durchgereicht.

Sturm-Trainer Christian Ilzer

Ilzer: Salzburg hat zuletzt 90 Millionen mit Transfers lukriert, der Klub hat einen Marktwert von über 200 Millionen, kommende Weltstars wie Diakité gehen zu Red Bull. Wir haben mit 13, 14 Millionen Budget gestartet, haben uns jetzt in Richtung 33 Millionen Marktwert entwickelt. Das ist eine andere Welt. Das muss aber auch Ansporn sein. Denn wir müssen uns weiterentwickeln. Bleiben wir stehen, werden wir durchgereicht.

Was macht ihr, wenn Sturm in die Champions League einzieht? Will wer wetten?
Ilzer: Da gibt’s keine Wetten. Nur Fokus. Zuerst aber auf Röthis in der ersten Cup-Runde und in der Liga auf WAC.

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