Der ankündigte Rückzug des Höchster Bürgermeisters Herbert Sparr 30 Minuten vor Beginn der Gemeindevertretungssitzung via Medien sorgte am Dienstagabend für richtig Ärger bei den Oppositionsparteien. „Das ist ein absolutes Negativbeispiel für Gesprächs- und Kritikkultur“, wetterte Michaela Müller von den Grünen. „Dass der Bürgermeister am Ende eine schlechte Gesprächs- und Kritikkultur beanstandete, ließ die gesamte Opposition sprachlos zurück“, ergänzte Jan Fausek von den NEOS.
Die Begründungen für den Rücktritt, der am 30. September erfolgen soll, seien zudem unwürdig und falsch, meinte FPÖ-Mandatarin Cornelia Michalke. „Nicht die Opposition ist verantwortlich, sondern vielmehr sind es wohl die internen Querelen in der ÖVP rund um Vizebürgermeisterin Heidi Schuster-Burda und deren massiven Versäumnisse im Bildungsbereich.“
Erste Gewitterwolken in der sonst beschaulichen Rheindeltagemeinde sind schon vor einiger Zeit aufgezogen. Im Frühjahr nämlich kündigte Unternehmer und „KinderCampus-Sponsor“ Gerhard Blum aufgrund von Differenzen der Gemeinde den Mietvertrag für das dort beheimatete Kinderhaus. Dem Vernehmen nach bestehen die Differenzen vor allem zwischen Blum und Vizebürgermeisterin Heidi Schuster-Burda. Die für Bildung zuständige Mandatarin wird auf Wunsch von Blum auch nicht an Gesprächen teilnehmen, bei denen überlegt wird, wie die Risse gekittet werden können.
Versäumnisse und Fehler im Bildungsressort ortet aber nicht nur die Opposition, die unlängst einen Rückzug von Schuster-Burda aus diesem Ressort forderte. Angriffe kamen auch aus den eigenen Reihen. So sprach Bernhard Hirt - wie im Protokoll der Gemeindevertretersitzung vom 17. Mai nachzulesen ist - von „fehlender Selbstreflexion“.
Bürgermeisterkandidatin entschuldigt sich
Schuster-Burda, die sich im Herbst der Wahl zur Bürgermeisterin stellen will, betonte, wie sehr ihr das Thema Bildung am Herzen liege. „Vieles läuft gut. Im Bereich KinderCampus gab es Versäumnisse. Dafür habe ich mich entschuldigt“, sagte sie am Mittwoch gegenüber der „Kronenzeitung“. Traurig allerdings stimme sie das Verhalten der Oppositionsparteien.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.