„Krone“-Kommentar

Eine ziemlich große Lücke

Kolumnen
28.06.2022 06:00

Man kann auch mit drei Ballkleidern gut leben, meinte Johanna Mikl-Leitner angesichts der massiven Teuerung und setzte sich damit in die Nesseln. Mich hat das an eine andere Ballkleid-Geschichte erinnert. Als in der Nacht des 23. Februar 2017 die Todesnachricht von Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser kam, saß Pamela Rendi-Wagner im schwarzen Ballkleid beim Abendessen und freute sich auf ihren ersten Opernball. Die Nacht verbrachte die ehemalige Spitzenbeamtin im Gesundheitsministerium dann im Büro. Später holte sie der damalige SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern als Gesundheitsministerin in die Regierung, 2018 löste sie ihn als Parteichefin ab.

Drei verschiedene Meinungsforschungsinstitute sehen die Sozialdemokratie derzeit bei 31 Prozent und somit klar vorne. Nach den nächsten Wahlen könnte Pamela Rendi-Wagner theoretisch Bundeskanzlerin werden, und vielleicht holt sie dann ihren Mentor als Superminister in die Regierung.

Praktisch gibt es zwei Probleme. Das erste heißt Hans Peter Doskozil. Egal, wie gut die SPÖ gerade dasteht, dem burgenländischen Landeshauptmann ist es mit seinen Störmanövern noch immer gelungen, die Position der Parteivorsitzenden in Frage zu stellen. Das zweite Problem sind Rendi-Wagners Umfragewerte bei der Kanzlerfrage, wo sie gerade einmal 16 Prozent erreicht.

Zwischen 31 Prozent für die Partei und 16 Prozent für die Parteichefin klafft eine Lücke. Ziemlich groß für eine Spitzenkandidatin.

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