Risiko für Verkehr

„Das ist Mord an drei gesunden Thujen im Kurort“

Schauplatz Bad Sauerbrunn: Die Pflanzerin fühlt sich gepflanzt, weil sie drei gesunde Bäume umschneiden musste. „Die haben wirklich niemanden behindert!“

(Bild: zVg)

Der Amtmann von Bad Sauerbrunn im Burgenland ordnete das Fällen der Bäume an, die Evelyn Zoidl auf Gemeindegrund gepflanzt hatte. Sie sollen den Verkehr behindert haben. 21 Thujen durften vorerst überleben. Die Dame ist entsetzt.

Evelyn Zoidl hat Tränen in den Augen, als sie mithören muss, wie die Motorsäge angeworfen wird. Wenige Minuten später liegen drei ihrer fünf Meter hohen Smaragdthujen zum Abtransport bereit. Passanten bleiben stehen und fragen ungläubig: „Warum machen Sie das?“

(Bild: zVg)

(Bild: zVg)

„Sicherheit massiv beeinträchtigt“
Zoidl hatte vor acht Jahren 24 Thujen auf dem Grünstreifen zwischen ihrem Garten und dem Gehweg gepflanzt, „um ihn schöner zu gestalten als die Nachbarn, wo alles verwildert“. Weil dieser Grünstreifen der Gemeinde gehört - dessen ist sich Zoidl bewusst - und die Thujen laut Schreiben „die Sicherheit des Fußgänger- und Straßenverkehrs massiv beeinträchtigen“, wurde sie aufgefordert, alle Bäume bis 26. Mai zu entfernen. Andernfalls würden sie auf ihre Kosten umgeschnitten werden. Nach einem Bericht in der „Krone“ ruderten die Gemeindeverantwortlichen nun zurück.

Nachdem Zoidl die Bewässerungsschläuche und die handelsübliche Metalleinfassung mit „extrem scharfen Kanten“ entfernt hatte, teilte ihr Amtmann Harald Seedoch am Dienstag mit, dass vorerst nur die drei Thujen neben der Einfahrt auf das Grundstück gerodet werden müssen. „Weil ich angeblich nicht ums Eck sehe, wenn ich rausfahre“, sagt Zoidl, die den „Mord an gesunden Thujen“ nicht verstehen will. „In einem Kurort muss man doch eher Bäume pflanzen, oder?“

Ob sie Angst habe, dass die Gemeinde die verbliebenen 21 Thujen fällen wird? „Ich denke, das trauen sie sich nicht!“