Emotionaler Protest

Kärntner Bauern wollen komplett wolffreie Zone

Kärnten
24.06.2022 21:12

Während Experten im Nationalparkzentrum Hohe Tauern am Freitag über Lösungsansätze berieten, protestierten draußen Bauern gegen die Schutzmaßnahmen für Isegrim.

„Eine Co-Existenz mit dem Wolf kann und wird es nie geben!“, lautet die unmissverständliche Ansage von Hadmar Rud, der die Demonstration in Mallnitz organisiert hat. Jeder Wolf, der auf den Kärntner Almen herumstreife, sei einer zu viel. Zahlreiche Kärntner Bauern hätten wegen der Bedrohung durch den Wolf ihre Tiere wieder ins Tal treiben müssen.

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Ich möchte dem System Wolf und den Akteuren in den Beratungsgremien in der EU kulturellen Genozid vorwerfen.

Hadmar Rud, Initiator

Viele der 1800 bewirtschafteten Almen drohen zu verwalden, wenn kein Vieh mehr dort weidet. „Es gibt wohl Entschädigungen für tote Schafe, für vermisste Tiere bleibt eine Vergütung aber aus.“

„80 Prozent der Almen nicht nutzbar“
Von den empfohlenen Maßnahmen hält Rud nichts: „Es wird vorgeschlagen, Stromzäune mit 90 Zentimeter Höhe aufzustellen. Ich kenne Bilder, da springen Wölfe über zwei Meter hohe Zäune. Der Herdenschutz ist der Anfang vom Ende. Damit wären 80 Prozent unserer Almen nicht mehr nutzbar.“

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Es geht gar nicht um den Wolf. Der ist das, was man vorne hinschiebt, um uns Bauern auszurotten. Den Sinn verstehe ich nicht.

Reinhard Astner, Weidezone Tirol

Von den Landwirten, die zur Demo angereist waren, sind einige selbst betroffen, andere fürchten um ihre Tiere. Auch Bauern aus Salzburg und Tirol nahmen den Weg nach Mallnitz auf sich, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.

Wolffreie Zone gefordert
„Wir wollen eine wolffreie Zone nach dem Vorbild Finnland und Schweden. Dort ist es möglich, bei uns wird das von der Politik bekämpft, da es rechtlich nicht möglich sei. Haben wir etwa eine andere EU?“, fragt Reinhard Astner vom Verein Weidezone Tirol. Die Kundgebung verlief ohne Zwischenfälle. Anlass dafür war eine Tagung des Nationalparks Hohe Tauern zum Thema „Der Wolf in Kärnten - Konflikte und Lösungsansätze“.

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