„Rein zufällig“ seien ihm Illegale über die Grenze gefolgt, so der Angeklagte.
Vier Vorstrafen, unter anderem wegen Körperverletzung und Drogendelikten, hat jener in Deutschland lebende staatenlose Türke in seiner Akte stehen, der am Mittwoch vor dem Landesgericht Eisenstadt auf der Anklagebank Platz nehmen musste. Der 62-Jährige war im Februar dieses Jahres nämlich in Mörbisch als mutmaßlicher Schlepper auf frischer Tat festgenommen worden. Er hatte zu diesem Zeitpunkt vier türkische Staatsbürger bei sich, die illegal die Grenze überquert hatten. Die Geschleppten belasteten ihren Landsmann bei der Einvernahme und erklärten weiters, er habe ihnen gesagt, sie sollen bei der Polizei angeben, dass er ein „Flüchtling“ und kein Schlepper sei.
Kuriose Ausflüchte
Doch trotz dieser erdrückenden Beweislast gab der Angeklagte im Prozess sprichwörtliche Räubergeschichten aus 1001 Nacht zum Besten. Er sei mit einem Freund nur deshalb nach Ungarn gefahren, um einen Bagger für seine Firma in Deutschland, mit dem er pro Monat nach eigenen Angaben 3000 bis 5000 Euro verdient, zu kaufen. Warum ihn dieser Freund vor der Grenze aussteigen ließ und der 62-Jährige zu Fuß nach Österreich ging, konnte er nicht so recht erklären. Dass er mit vier Illegalen im Schlepptau von der Polizei erwischt wurde, erklärte der Beschuldigte so: „Ich ging zu Fuß rüber und auf einmal waren die da. Ich wollte deshalb schon selbst die Polizei rufen.“ Der Prozess wurde zur Einvernahme der Geschleppten vertagt.
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