Volksschule Maria Saal

Lkw-Klassenzimmer: Kinder lernen über toten Winkel

Kärnten
22.06.2022 15:53

Die Perspektive eines Brummi-Fahrers dürfen Kärntner Volksschulkinder einnehmen. So wissen die Kleinen, dass die Großen sie im Straßenverkehr nicht immer sehen können.

Kinder, die sich um einen Lkw scharen, in dem ein Kind am Steuer sitz. Der Anblick, der sich vor der Volksschule Maria Saal bot, war ein spezieller Verkehrsunterricht.

Der tote Winkel
Die toten Winkel, jene Bereiche außerhalb des Fahrzeugs, die der Fahrer trotz der Spiegel nicht einsehen kann, sind eine Gefahrenquelle. Gerade Kindern ist nicht bewusst, dass sie im Straßenverkehr unsichtbar bleiben können. Um ihnen das verständlich vor Augen zu führen, gibt es die Schulaktion toter Winkel. Die Verkehrspolizei bildet in allen Dienststellen zumindest einen Polizisten speziell für die Verkehrserziehung aus. Die hat in diesem Schuljahr den besonderen Schwerpunkt toter Winkel, der auf Wunsch in Volksschulen erläutert wird.

18 Tonnen schwerer Drei-Achser
Die Polizei macht den Unterricht, die Wirtschaftskammer vermittelt ein Transportunternehmen, das zur Veranstaltung einen Lkw beisteuert. In Maria Saal fuhr das Klagenfurter Unternehmen Voitischek vor, stellte eine 18 Tonnen schwere Drei-Achsen-Zugmaschine vor die Schule - und los ging der etwas andere Unterricht. Kontrollinspektor Harald Wiedermann und Inspektorin Celine Arthofer legten, um den Begriff toter Winkel plastisch zu machen, an den entsprechenden Stellen Planen aus, auf die sich Kinder stellten - die meisten so groß wie ein Lkw-Reifen.

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Wir hatten zum Glück noch keinen Zwischenfall wegen des toten Winkels, aber man erlebt schon oft Situationen, in denen man einen Fußgänger oder Radfahrer erst im allerletzten Moment sieht. Es war schon einige Male ganz schön knapp.

Karl Voitischek, Transportunternehmer und Lkw-Fahrer.

Fahrerkabine in zwei Meter Höhe
Jedes Kind durfte dann in die Fahrerkabine klettern, am Sitz in zwei Meter Höhe aus der gleichen Perspektive wie der Lkw-Fahrer in die Rückspiegel sehen. „Die Kinder haben sich teilweise schon sehr gewundert, dass sie ihre Freunde vor und neben dem Auto nicht sehen konnten“, bilanziert Inspektor Wiedermann.

„So was hätte ich gern daheim“
Die Kids der beiden dritten und vierten Klassen, für die der Unterricht auch als Ergänzung zur Radfahrprüfung gilt, waren beeindruckt, stellten sich teilweise zweimal zum Probesitzen an, interessierten sich aber durchaus auch für das Innenleben des Brummers. „Coole Sitze! So was hätte ich gern daheim“, hieß es da; und auch die Schlafkojen riefen Interesse hervor. Die Tour geht schon heute in der VS 8 Klagenfurt weiter und wird im nächsten Schuljahr noch flächendeckend auf ganz Kärnten ausgeweitet.

Für die Maria Saaler Schüler war der aufregende Teil des Vormittags mit der Lkw-Tour noch nicht vorbei. Kaum zurück in den Klassen, ging’s für 132 Schüler zur Brandschutzübung, die von der Schulleitung gleich angehängt worden war.

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