Nach Fall in Innsbruck

Gewalt an Schulen: „Bedenkliche Entwicklung“

Tirol
20.06.2022 06:32

Helmut Buchacher, Klubobmann der SPÖ Innsbruck, brachte den Stein mit einer Anfrage an die Bildungsdirektion ins Rollen: Im „Krone“-Gespräch erläutert er die Hintergründe.

„Ich habe noch die Zeit erlebt, da ging die Gewalt an Schülern von Lehrpersonen aus. Ohrfeigen, Prügel, Strafaufgaben gehörten zum Schulalltag und wurde von einer Minderheit von Lehrerinnen und Lehrern ausgeübt – und durch das Schulsystem gedeckt“, erinnert sich SPÖ-GR Helmut Buchacher.

Gewaltbereitschaft umgedreht
„Mittlerweile hat sich das Schulsystem in die umgekehrte Richtung entwickelt, eine Minderheit von Schülern übt in- und außerhalb der Schulen physische und psychische Gewalt an Mitschülern und teilweise auch an Lehrern aus.“

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Im konkreten Fall ist die Hilflosigkeit der Schulbehörden und der verantwortlichen Politiker deutlich erkennbar.

Helmut Buchacher, Klubobmann der Innsbrucker SPÖ

Hilflosigkeit der Schulbehörden
Im Fall der Mittelschule in Innsbruck, an der, wie berichtet, eine Schülerin schwer verprügelt wurde, zeige sich „die Hilflosigkeit der Schulbehörden und Politiker“. Das erinnere ihn an früher: „Man will nicht sehen, man fühlt sich nicht verantwortlich, man ist nicht zuständig, Opfer werden zu Tätern gemacht oder man schwingt die rechte Keule, wenn es um zugewanderte Menschen geht“, analysiert Buchacher.

Anklage statt rechte Keule
„Genau dies lasse ich mir als aufrechter Sozialdemokrat nicht vorwerfen, ich lehne jede Form von Gewalt in und um Schulen ab, zeige sie auf, egal wer sie ausübt. Vielmehr klage ich die verantwortliche Politik an, die diese negativen Entwicklungen, dieses Aggressionspotenzial nicht sieht und keinen Handlungsbedarf erkennt.“

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