Sommerbetreuung

Wer fehlt, muss künftig 35 Euro Strafe zahlen

In der Vergangenheit seien die Kids zwar angemeldet worden, dann aber nicht erschienen, begründet Bürgermeister Staudinger den Schritt.

(Bild: Mathis Fotografie)

In Sachen Sommerbetreuung hat der Harder Bürgermeister Martin Staudinger neue Spielregeln aufgestellt. Sehr zum Missfallen von FPÖ-Gemeindevertreterin Sandra Jäckel.

Für Wirbel in der Gemeinde Hard sorgt derzeit laut FPÖ-Gemeindevertreterin Sandra Jäckel ein Schreiben an die Eltern, in dem angekündigt, dass die Gemeinde bei einem Nichterscheinen der Kinder im Sommerkindergarten eine Strafzahlung in Höhe von 35 Euro einfordert werden.

Für Sandra Jäckel ist das völlig inakzeptabel. „Es darf nicht sein, dass unsere Harder Familien sanktioniert werden, wenn ihre Kinder den Sommerkindergarten einmal nicht besuchen können. Durch diese Strafandrohung werden die Eltern zudem auch unter Druck gesetzt. Das ist untragbar“, meint Jäckel.

„Familienbestrafungs-Aktion“

Sie fordert ein Abrücken von dieser „Familienbestrafungs-Aktion“ und will diese bei der kommenden Gemeindevertretungssitzung ansprechen. „Viele Familien haben es angesichts der massiven Teuerung bereits schwer genug. Hier braucht es keine weitere Verunsicherung und keine weiteren finanziellen Belastungen.“

Bürgermeister Martin Staudinger verweist auf Gespräche mit den Zuständigen der Bildungsabteilung und die Herausforderung, überhaupt eine Sommerbetreuung anbieten zu können. Das Personal ist knapp, die Kosten hoch. „Wir standen vor der Wahl keine Betreuung anzubieten, das Angebot einzuschränken, die Tarife zu erhöhen oder eben mehr Verbindlichkeiten zu schaffen.“ Schließlich sei es in der Vergangenheit immer wieder vorgekommen, dass die Kids zwar angemeldet waren, jedoch nicht erschienen sind. 

„Wir haben uns für eine Sommerbetreuung entschieden. Kinder können tagesgenau angemeldet werden“, berichtet Staudinger. Und ja, wenn jemand fehlt, ist künftig eine Stornogebühr von 35 Euro zu zahlen. „Das gilt natürlich nicht, wenn ein Kind plötzlich krank werden sollte“, stellt er zudem klar. 

Die Aufregung bei den Freiheitlichen kann er nicht nachvollziehen. Schließlich gebe es bereits 98 Anmeldungen und nur zwei Beschwerden bei der Bildungsabteilung.