GUTEN MORGEN

Sozialer Sprengstoff | „Teuerungs-Hysterie“

Sozialer Sprengstoff. „Die Solidarität in Europa bekommt Risse“ - darauf weist „Krone“-Außenpolitik-Experte Kurt Seinitz heute in einem bemerkenswerten Kommentar hin. Den Eurokraten in Brüssel sei dringend angeraten, keine weiteren Sanktionspläne mehr zu schmieden, meint er, denn die Solidarität in Europa sei an ihren Grenzen angelangt, die Geschlossenheit habe den Höhepunkt  überschritten. Seinitz vermutet, dass „die Eurokraten in Brüssel möglicherweise nicht nachempfinden können, was es  für die Lebenswelt sogar schon von  Durchschnittsfamilien bedeutet, wenn plötzlich 8 Prozent ihres Einkommens - ein 50-Jahre-Rekord - wegschmelzen?“  So häufe sich sozialer Sprengstoff an, „denn mehr als eine Generation hat keine Erfahrung im Umgang mit solchen Teuerungen“. Sie wird ihn, das ist zu befürchten, schmerzhaft lernen müssen.

„Teuerungs-Hysterie“. Gar nicht hilfreich bei der Bewältigung dieser durch die enorme Inflation ausgelösten Krise sind flapsige Wortmeldungen durch Politiker. Dem grünen Vizekanzler Werner Kogler - aber vor allem den von der Teuerungswelle betroffenen Österreichern - liegt dessen Aussage von der „Teuerungs-Hysterie“ schwer im Magen. Im Bundesrat nahm Kogler nun offiziell dazu Stellung und entschuldigte sich: Die Nutzung des Wortes sei „unsinnig, weil es das Falsche ausdrückt“. Doch durch die aktuellen Entwicklungen sei „ein gewisser Wohlstandsverlust unvermeidbar“. Dieser werde vor allem das obere Einkommensdrittel betreffen, die Politik müsse das untere Drittel ausgleichend unterstützen. Was das heißen kann? Anzunehmen: Da wird wieder einmal über Erbschaftssteuern nachgedacht. Anzunehmen: Wenn man sich auf das untere Drittel konzentriert - dann zählt auch der Mittelstand zu den Verlierern. Das wird schmerzhaft!

Einen schönen Freitag!

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