Essen bei Wirten

Mini-Portionen als Mittel gegen Teuerung

Salzburg
25.05.2022 06:00

Preissteigerungen von 25 Prozent im Einkauf lassen nun so manchen Wirt umdenken. Es besteht aber auch die Sorge vor „angefressenen“ Gästen. 

Ein renommierter Wirt schildert der „Krone“ sein Leid: „Wir haben beim Einkauf mit einer Preiserhöhung von rund 25 Prozent zu tun. Wir können die Preise aber nicht ständig an die Kunden weitergeben. Sonst laufen uns die Gäste endgültig weg!“

Als Mittel gegen die Teuerung setzt der Gastronom aus der Stadt Salzburg einfach auf kleinere Portionen: „Wir probieren das. Wir waren bislang für große Portionen bekannt. Jetzt gibt es halt normale. Aber das ist in meinen Augen immer noch besser, als mit dem Preis um 25 Prozent raufzugehen!“ Weshalb beim Backhendl-Salat nur mehr drei statt bisher vier Stück Fleisch auf den Teller kommen.

Weitere Preistreiber
Ein anderer Gasthaus-Besitzer schlägt in dieselbe Kerbe, nennt neben den teurer gewordenen Lebensmitteln noch einen weiteren Preistreiber: die Personalkosten. „Vor wenigen Jahren konnte man in einem Café in der Innenstadt Kellner für 1300 netto problemlos einstellen. Derzeit brauchst du es unter 1700 gar nicht probieren!“

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Ich persönlich halte nichts davon, die Portionen zu verkleinern. Der Gast stellt sich ja auf eine gewisse Portionsgröße ein. Und schon gar nicht würde ich an der Fleischqualität schrauben. Aber Tatsache ist, dass die Teuerung jetzt erst richtig losgehen wird.

Wirtesprecher Ernst Pühringer

Mini-Portionen sind die eine Möglichkeit, gegen die Inflation anzukämpfen. In den Augen von Ernst Pühringer ist das aber eine heikle Herangehensweise: „Der Gast stellt sich auf eine gewisse Portionsgröße ein. Wenn er plötzlich weniger bekommt, fühlt er sich wahrscheinlich veräppelt!“ Ob veräppelt oder angefressen: Dass die Gastronomen reagieren müssen, ist auch für den Wirtesprecher glasklar.

Zumal Pühringer die Spitze der Teuerung noch gar nicht erreicht sieht. „Bei kleinen und mittleren Betrieben stehen die Jahresabrechnungen bevor. Wer da plötzlich etwa wegen der horrend gestiegenen Energiepreise 10.000, 20.000 oder mehr Euro nachzahlen muss, bei dem wird es richtig tuschen!“ Die Folgen werden an die Gäste weitergegeben. In Form von großen Preissprüngen in der Menükarte oder echten Mini-Portionen.

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