Prozess in Innsbruck

Rosenkrieg von Paar in Kitzbüheler Feriendomizil

Kitzbühel

(Bild: stock.adobe.com)

Einen Rosenkrieg, wie er im Buche steht, lieferte sich ein deutsches Ehepaar in ihrem Feriendomizil in Kitzbühel. Einmal soll er ihr im rund 50 Quadratmeter großen Schlafzimmer mit der Faust aufs Auge geschlagen haben: „Das habe ich dann immer mit Make-up abgedeckt“, erzählt die Frau vor Gericht.

Neben dem Faustschlag soll der Mann ein andermal mit einer Eisenstange auf seine Frau losgegangen sein und ihr gedroht haben, er mache sie fertig. Er behauptet, sie habe ihm vorgeworfen, dass sie Kokain und Prostituierte im Chalet gefunden habe - wahr sei das natürlich nicht, er habe nämlich keinerlei Interesse an dergleichen. „Sie versuchte, mich zu provozieren und hat auf eine starke Reaktion von mir gehofft“, so der Angeklagte.

Angeklagter behauptet, Gattin sei „krank“
Er spricht von schwersten Misshandlungen im Elternhaus seiner Ehefrau und leitet von da ihr „Krankheitsbild“ ab: „Zu all diesen Konflikten gibt es einen Wahrheitsanteil, zu dem sie etwas dazuerfindet. Das ist ihr Krankheitsbild.“ Sie sei deshalb auch zur Therapeutin gegangen, die Behandlung habe sie jedoch abgebrochen.

Er wettert massiv gegen mein Elternhaus, sagt unter anderem, dass mein Vater mich vergewaltigt hat. Das stimmt natürlich nicht.

Die Ehefrau

Die Gattin erzählt: „Er wettert massiv gegen mein Elternhaus, sagt unter anderem, dass mein Vater mich vergewaltigt hat. Das stimmt natürlich nicht.“ Bei der Therapie waren laut der Frau übrigens beide: erst bei der Paartherapie, dann in Einzeltherapie.

Nicht der erste Freispruch
Der Angeklagte wird schlussendlich freigesprochen. Begründung: „Bei Ihnen wird es manchmal rundgegangen sein. Aber man kann nicht mit Sicherheit sagen, dass Sie die Taten begangen haben.“ 

Übrigens: In der Schweiz gab es schon ein ähnliches Verfahren. Damaliger Vorwurf: Er soll sie im Keller eingesperrt haben. Auch damals erfolgte ein Freispruch.