Tätige Reue

Vater bedrohte Sohn im Streit mit Eisenstange

(Bild: P. Huber)

Tragische Eskalation eines Familienkonflikts: Weil ein Mann auf seinen eigenen Sohn losging, saß er nun auf der Anklagebank - und kam noch einmal mit einem sprichwörtlichen blauen Auge davon.

Schon seit längerem dürfte das Verhältnis eines gebürtigen Tirolers zu seinem erwachsenen Sohn nicht mehr das beste gewesen sein. Jedenfalls kam es im Februar dieses Jahres zu einem Streit, der eskalierte, Zunächst attackierte der Senior (54) seinen Filius mit Holzscheiten, griff danach zur Eisenstange und wollte zuschlagen. Glücklicherweise konnte der Filius dem Vater die Eisenstange entreißen und so die Situation entschärfen, denn ein Treffer auf dem Kopf hätte mit schweren Verletzungen oder gar tödlich enden können.

Bis zu drei Jahre Haft möglich
Deshalb musste sich der Wahlburgenländer nun in Eisenstadt wegen gefährlicher Drohung verantworten. Der maximal Strafrahmen: drei Jahren Haft. Das Opfer und die Frau des Angeklagten waren als Zeugen geladen, doch die Stimmung vor dem Verhandlungssaal war eisig, es wurde kein Wort miteinander gesprochen. Nach der Anklageverlesung durch die Staatsanwältin legte der Beschuldigte ein volles Geständnis ab. „Ja, es ist genau so wie Sie gesagt haben. Mir tut die ganze Sache auch furchtbar leid, er ist doch immerhin mein eigener Sohn“, so der Mann beinahe schluchzend. „Wie konnte es überhaupt soweit kommen?“, wollte die Richterin wissen. Antwort: „Mein Sohn hat immer wieder Sachen beschädigt und das hat mich geärgert.“ Weil der 54-Jährige die volle Verantwortung übernahm, kam er mit einer Diversion von 1200 Euro davon. Gestraft dürfte der Mann ohnedies genug sein. Sein Sohn verließ das Gerichtsgebäude ohne seinen Vater eines Blickes zu würdigen