Klinik Innsbruck

Normalbetrieb, auch wenn Pandemie wieder aufflammt

Tirol
23.05.2022 07:12

Wie bereitet sich das größte Krankenhaus in Westösterreich auf den vorhergesagten Corona-Herbst vor? Sehr viel soll dann an der Klinik Innsbruck anders laufen als bisher. Man will nicht mehr alles Corona unterordnen. Denn das hatte in der Vergangenheit Folgen. 

Die Pandemie ist nicht vorbei. Das betonen die Fachleute. Und sie prophezeien für den Herbst ein Anschwellen der Infektionszahlen. „Wir bereiten uns auf verschiedene Szenarien vor“, sagt Alexandra Kofler, ärztliche Direktorin der Klinik Innsbruck. Das größte Spital Westösterreichs stand in den vergangenen zwei Jahren im Brennpunkt des Geschehens, versorgte in Summe 700 Covid-Intensivpatienten und war zeitweise hermetisch abgeriegelt. Einen Ausnahmezustand dieser Art soll es nicht mehr geben.

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Wir wollen verhindern, dass aufgrund von Corona wieder andere Leistungen reduziert werden müssen.

Alexandra Kofler, ärztliche Direktorin der Klinik Innsbruck

Erklärtes Ziel ist ein möglichst normaler Betrieb: „Die Klinik wird natürlich schwere Fälle übernehmen. Das ist unsere Aufgabe. Aber die Betreuung soll vor allem wohnortnah in den Bezirksspitälern und bei niedergelassenen Ärzten erfolgen“, erläutert Kofler. Nur so könne verhindert werden, „dass wir wieder andere Leistungen reduzieren müssen“.

Noch immer nicht alle Operationen nachgeholt
Die Auswirkungen dieser drastischen Maßnahme sind bis heute spürbar. In etlichen Abteilungen ist man immer noch damit beschäftigt, verschobene Operationen nachzuholen. „Das geht nicht so schnell“, sagt Kofler und verweist darauf, dass Pflegekräfte und Ärzte nach zwei Jahren Dauerbelastung jetzt durchatmen müssen. Unzählige Überstunden seien angefallen.

In der ersten Welle waren viele Betten wegen Corona gesperrt
In der ersten Welle wurden viele Betten für Corona-Patienten freigehalten. Auch das gehört nicht mehr zur Strategie. „Wir haben gelernt, flexibel zu agieren“, betont die ärztliche Direktorin. Flexibilität sei der Schlüssel. Was das in der Praxis heißt? Kofler plädiert für Betten-Koordinatoren, die die Ressourcen für ganz Tirol im Blick haben. Das habe im Intensivbereich zuletzt gut geklappt. Ein limitierender Faktor bleibe das Personal. Auch hier sei Flexibilität gefragt: „Die Pandemie hat gezeigt, dass hohe Spezialisierung vor allem beim Pflegepersonal problematisch werden kann.“

Von einer generellen Impfpflicht hält Kofler nichts. Aber sie rät zur Impfung: „Sie wirkt! Wir hatten zuletzt kaum geimpfte Intensivpatienten. Und wenn, dann hatten die meisten zusätzliche Erkrankungen.“

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