Kanu-Dame Lehaci:

„Unprofessionell! Für uns Sportler ein Schock“

Sport-Mix
18.05.2022 06:52

Der Weltcup im Flachwasser-Kanu startet am Donnerstag in Racice, Österreichs Verband (OKV) entsendet allerdings nur Canadier-Fahrer Manfred Pallinger nach Tschechien. Der Parade-Zweier im Kajak mit Viktoria Schwarz/Ana Roxana Lehaci steigt nächste Woche in Posen/Polen in die internationale Saison ein, womit der Weltcup für heuer aber schon wieder beendet sein wird. Mehr beschäftigt beide, dass ihr Trainer Vasile Lehaci ab Juni nicht mehr Nationalcoach sein soll. Der Verband habe das vergangene Woche mitgeteilt, berichtete Ana Roxana Lehaci. „Für uns Sportler ein Schock, einfach unprofessionell und nicht nachvollziehbar.“

Man habe sich daher entschieden, nicht in Racice zu fahren, auch weil sie, Lehaci, Anfang Mai gesundheitlich etwas angeschlagen gewesen sei. Vor allem sei jedoch die Info vom Verband mental zu viel gewesen: „Vor dem Saisonstart, ein Jahr vor der Olympia-Quali solche News - da verspüren wir keine Unterstützung.“

OKV-„General“: „Zukunftsmusik“
Auf Nachfrage beim Verband meinte Generalsekretär Christoph Klier, dass noch nichts beschlossen sei und alles andere Zukunftsmusik. Außerdem sei die Betreuung bei den Weltcups garantiert. Den auf der Verbandshomepage als Nachwuchstrainer angeführten Daniel Lipcsei bezeichnete Klier als zu Lehaci gleichwertigen Coach. „Ein netter Kerl, da gibt es nichts“, schätzt Ana Roxana Lehaci Lipcsei als Mensch. „Aber er ist nicht unser Trainer.“

Für sie sei die Sache schon ziemlich deutlich. Demnach gebe es einen Mailverkehr, aus dem klar herauszulesen sei, dass ihr Vater noch bis 30. Mai OKV-Angestellter sei. Zu den Weltcups dürfe er aber nicht mitfahren. Das ginge auch aus einer Mail von OKV-Vizepräsident Wolfgang Höchtl hervor. Die Zusammenarbeit mit Vasile Lehaci sei demnach nicht zufriedenstellend verlaufen. Der hat das Duo Schwarz/Lehaci im März 2021 ganz übernommen, nachdem eine Kooperation mit Sloweninnen vor Olympia geendet hatte.

Olympia im Fokus
Sportlich dreht sich bei Schwarz/Lehaci schon alles um Olympia, bis Paris 2024 sind es nur noch gut zwei Jahre. Um dafür breiter aufgestellt zu sein, wurde im Frühjahr die Bildung eines Vierers in Angriff genommen, in dem auch Verena Leichtenmüller und Adriana Lehaci sitzen. Ana Roxanas Schwester war bis zum Alter von zwölf Jahren Kunstturnerin und sei für ihre 17 Jahre recht weit: „Sie ist ziemlich groß und in der Kraftkammer besser als ich.“

Die Einbindung weiterer Juniorinnen und U23-Fahrerinnen in dieses Projekt sei denkbar, um die beste Kombination herauszufiltern. Denn auch hier ist Olympia der große Anreiz. Lehaci: „Im K4 qualifizieren sich deutlich mehr für die Spiele als in den kleinen Booten, ca. 13 Boote. Deswegen, falls das Boot gut läuft, besteht hier eine gute Chance (auf die Qualifikation, Anm.). Und der Kanusport sollte auch nach uns eine Damen-Mannschaft haben, die international vorne mitfahren kann.“

Höhepunkt dieses Jahr sind die Europameisterschaften im August in München im Rahmen der European Sport Championships sowie noch davor die WM Anfang August in Halifax in Kanada. Über die EM läuft die Qualifikation für die European Games 2023 in Krakau. Außer im Zweier und Vierer starten Schwarz und Lehaci diese Saison auch im Kajak-Einer sowie Lehaci im neuen K2-Mix mit Timon Maurer vom SWW Wien. „Er fährt richtig super und hat viel Potenzial“, lobte Lehaci den U23-Athleten.

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(Bild: KMM)



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