Hinter den Kulissen

Was beim ÖVP-Parteitag geflüstert wurde …

Politik
14.05.2022 20:27

Mit offenen Augen und vor allem Ohren beim ÖVP-Bundesparteitag in Graz: Bei diesem Streifzug bekam man manches zu hören und zu sehen, das nicht für großes Publikum gedacht war ...

So viele Viren ...
Mehr als 1000 Leute dicht an dicht in einer engen Halle - und kaum einer mit Maske. Und dann begrüßt Karl Nehammer die Menschenmenge so: „So viele in einem kleinen Raum heißt auch, so viele Viren, aber jetzt kümmert es uns nicht mehr.“ Damit erinnerte er an seinen Vorgänger, der bekanntlich vor der verheerenden vierten Corona-Welle die Pandemie als „gemeistert“ plakatiert hatte. Eine mutige Ansage? Eher eine übermütige.

Eine gute Nase ...
Wobei Karl Nehammer auch während seiner Parteitags-Rede zeigte, dass er die Pandemie nicht mehr ernst nimmt. Und zwar mit seinen Händen: Nachdem er vor Beginn des offiziellen Teils Hunderte Hände geschüttelt hatte, griff er sich während seiner gut einstündigen Rede gefühlt mindestens einmal pro Minute an die Nase, an die Wange, an den Mund. Wie flüsterte es ein Beobachter? „Sagen wir nicht seit zwei Jahren unseren Kindern: Greift euch nicht ins Gesicht!“ Man rätselte: Will er den Delegierten vermitteln, welch gute Nase er hat? Oder war er schlicht nervös.

Feixende Blaue
Was sich auch viele Delegierte fragten: Warum wurden sie - siehe Nehammer-Zitat oben - in einem so kleinen Raum wie der List-Halle zusammengepfercht? Wo es in Graz doch auch die viel großzügigere Stadthalle gäbe. Die einfache Antwort hat die darob feixende FPÖ parat: Weil die Blauen die Stadthalle für ihren Landesparteitag den Türkisen weggeschnappt haben!

Verblasstes Türkis
Apropos Türkis: Waren Parteitage zu Kurz-Zeiten türkis durchdesignt, hält man sich neuerdings mit dieser Farbe extrem zurück. Das zentrale Pult auf der Bühne strahlte anfangs noch in Türkis-Weiß-Türkis, wobei das Türkis zu Hellblau verblasste, ehe die Farbe beim Nehammer-Auftritt zu Rot-Weiß-Rot wechselte.

Flauer Applaus
Wie schnell der türkise Glanz verblasst, sah man auch beim Umgang mit dem einstigen türkisen Helden Sebastian Kurz und seinen engsten Vertrauten. Kurz-Weggefährtin Elisabeth Köstinger erntete nur unfreundliches Getuschel, Kurz selbst auch nur eher flauen Applaus.

Wallner-Stille
Apropos Applaus: Bei der Begrüßung der ÖVP-Landeshauptleute blieb es beim schwer angeschlagenen Vorarlberger Markus Wallner fast still.

„Django“ abwesend
Gesprächsthema hinter den Kulissen auch der abwesende Nehammer-Vorvorgänger „Django“ Mitterlehner. Einer, der ihn gut kennt, flüsterte: „Er weiß doch, dass ihn da die Journalisten ausquetschen und er dann wieder etwas sagt, was ihm danach leid tut. Also kommt er gleich gar nicht.“

Unzufriedene
Andreas Khol mit dem größten ÖVP-Erfahrungsschatz kann sich auch täuschen: Er tippte auf 90 Prozent für Nehammer. Seine Begründung: „Zehn Prozent Unzufriedene gibt es immer.“ Da wird er recht haben ...

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