Mädchen (3) aus USA

Hepatitis-Fallbericht zeigt Corona-Zusammenhang

Ausland
11.05.2022 16:56

Weltweit sind mehr als 300 Hepatitis-Fälle bei Kindern gemeldet worden, deren Ursache unbekannt ist. Nun untersucht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auch einen Zusammenhang zwischen der Leberentzündung und dem Coronavirus. In den USA ist bereits eine Verbindung zu den beiden Virusinfektionen gefunden worden.

348 wahrscheinliche Fälle der Erkrankung mit unbekannter Herkunft in 20 Ländern sind schon gemeldet worden, erklärt die WHO. Allein in Großbritannien wurden mehr als 160 davon registriert. 70 weitere Fälle aus 13 Ländern sind noch nicht abschließend klassifiziert worden. 

Erste Fälle in Schottland
Über ungeklärte Hepatitis-Fälle war die WHO erstmals Anfang April in Schottland in Kenntnis gesetzt worden. Laut eigenen Angaben untersuchen auch die USA mittlerweile mehr als 100 Fälle. Fünf Kinder sind gestorben, bei einigen anderen Patienten habe eine Lebertransplantation durchgeführt werden müssen, berichtet die deutsche Tagesschau.

Jetzt wurde eine Fallstudie veröffentlicht, die bei einem dreijährigen Mädchen einen Zusammenhang zwischen einer SARS-CoV-2-Infektion und der anschließenden Entwicklung einer autoimmunen Lebererkrankung mit akutem Leberversagen herstellt. Das zuvor gesunde Kind hatte ein akutes Leberversagen als Folge einer Autoimmunhepatitis vom Typ 2 entwickelt, der eine leichte Corona-Infektion vorausgegangen war.

Diagnosekriterien nicht erfüllt
Die kleine Patientin erfüllte nicht die Diagnosekriterien für Pims - eine schwere Entzündungsreaktion nach einer Coronavirus-Erkrankung -, auch ein Test auf Hepatitis-Viren war negativ. Ebenso gab es keine Hinweise auf eine Fibrose oder chronische Lebererkrankung.

Das Mädchen wurde im Anschluss mit Methylprednisolon, das abschwellend und entzündungshemmend wirkt, sowie Azathioprin, ein Mittel, welches das Immunsystem unterdrückt, behandelt. Mit Erfolg: Eine Lebertransplantation konnte vermieden werden. 

Akutes Leberversagen selten
Zwar kommen erhöhte Leberenzyme bei hospitalisierten Kindern mit einer Covid-19-Infektion häufig vor, ein akutes Leberversagen ist bei der Krankheit aber selten. Vor allem bei Patienten ohne zugrunde liegende Lebererkrankung oder ohne schwere systemische Erkrankung, so die Autoren der Fallstudie. 

Obwohl nicht direkt bewiesen werden konnte, dass die Coronainfektion bei dem Mädchen eine Autoimmunhepatitis verursacht hat, kann der zeitliche Zusammenhang zwischen der Infektion und dem nachfolgenden Leberversagen nicht ignoriert werden, erklären die Wissenschaftler. 

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