Ein 60-Jähriger, der eigentlich in einer Obdachlosenunterkunft lebte, prellte Hotels, Pensionen und Autohändler und versuchte, im großen Stil Immobilien zu kaufen. Dafür gab er vor, eigentlich Multimillionär zu sein. Nun musste er sich vor dem Landesgericht wegen dieser - teils versuchten - Betrügereien verantworten.
„Unglaublich“, antwortet der Angeklagte, als ihn die Richterin mit seinen Gaunereien konfrontiert. Der 60-Jährige, gab sich als Multimillionär aus, residierte aber tatsächlich in einer Obdachlosen-Unterkunft. Wären seine „Geschäftspartner“ nicht misstrauisch geworden, hätte er wohl einen Schaden in Höhe von rund zwei Millionen Euro verursacht - tatsächlich waren es einige Zehntausend Euro. Beim Prozess wirkt der Mann überzeugt von seinem Schein-Millionärsdasein. Während der Zeugenaussagen schüttelt er oft den Kopf - fast so, als könne er die Geschichte nicht glauben.
Es tut mir sehr leid, aber ich will das wiedergutmachen.
der Angeklagte
Bedauern für zahlreiche plumpe Betrügereien
Unbezahlte Hotelrechnungen, geplatzte Immobiliendeals oder bestellte, aber nicht bezahlte Autos: Die Liste der Anklagepunkte ist lang. „Es tut mir sehr leid, aber ich will das wiedergutmachen“, platzt es aus dem Österreicher hervor.
Auf seine Opfer wirkte der gelernte Buchhalter stets „redselig“ und „charmant“. Zudem überflutete er sie mit protzigen Videos und Fotos - diese sollten über die „tiefroten und insolvenzgefährdeten“ finanziellen Verhältnisse des Mannes hinwegtäuschen. Ein Psychiater fand keinen Anhalt für eine Zurechnungsunfähigkeit. Das rechtskräftige Urteil: acht Monate Haft und 16 weitere Monate bedingt - einen Gutteil der Strafe hat der Mann bereits in U-Haft abgesessen.
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