Erstmals seit 20 Jahren fiel unsere Leistungsbilanz 2021 mit 2,1 Milliarden Euro ins Defizit. Hauptgrund waren die Einbußen bei den Reiseverkehrs-Einnahmen wegen Corona.
Erstmals seit 2001 konnte der Tourismus im Vorjahr das traditionelle Minus bei Österreichs Güterverkehr nicht mehr ausgleichen. Als Folge sackte die sogenannte Leistungsbilanz (Summe aus Import, Export, Dienstleistungen, Reiseverkehr und grenzüberschreitenden Kapitalflüssen) mit 2,1 Milliarden Euro (0,5 Prozent des BIP) ins Minus. Zum Vergleich: 2020 gab es noch 7,2 Milliarden Euro Überschuss.
„Im ersten vollen Corona-Jahr ist der Reiseverkehr sehr deutlich geschrumpft“, fasst Nationalbank-Vizechef Gottfried Haber zusammen. Nach zwölf Milliarden Euro im Jahr 2020 betrugen die Tourismuseinnahmen nur noch neun Milliarden Euro.
Weil wir selbst sieben Milliarden Euro im Ausland ausgaben, betrug der Tourismus-Überschuss nur noch zwei Milliarden Euro (siehe Tabelle oben). 2019 vor Corona waren es noch zehn Milliarden Euro!
Gleichzeitig stiegen die Warenimporte (262,3 Milliarden Euro) stärker als unsere Exporte (260,2 Milliarden Euro), sodass die Güterbilanz mit 1,7 Milliarden Euro negativ ausfiel. Dabei wirkten sich bereits auch höhere Energie- und Rohstoffkosten aus, die uns heuer noch deutlich mehr belasten werden, rechnet Haber.
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