Ein Liter Wasser im Handgepäck? Wer das möchte und ab Wien fliegt, könnte schon ab 2026 für ausreichende Flüssigkeitszufuhr an Bord sorgen. Denn die von der EU neu zugelassenen Scanner sollen schon ab kommendem Jahr in den Terminals zum Einsatz kommen.
Die am Freitag von der Europäischen Union zugelassenen Scanner arbeiten ähnlich wie die aus der Medizin bekannten Computertomografie (CT). Diese können flüssige Sprengstoffe zuverlässig erkennen und damit größere Flaschen im Handgepäck theoretisch erlauben, wie eine Sprecherin der EU-Kommission sagte.
Schnelle Analyse von Geräten und Flüssigkeiten
Passagiere, die selbst schon in einem CT gelegen sind, müssen aber keine Angst haben, dass die Sicherheitskontrolle pro Gepäckstück nun zehn Minuten oder noch länger dauert. Die 3D-Bildgebung ermöglicht durch das Auftreffen der Röntgenstrahlen aus vielen verschiedenen Winkeln auf das zu untersuchende Objekt sehr rasche Analysen von Geräten und Flüssigkeiten, die gegenüber den herkömmlichen 2D-Verfahren um vieles genauer sind.
Ein Anbieter dieser Scanner, die Firma Smiths Detection, präsentiert die Technologie in einem Werbevideo:
Auch elektronische Geräte wie Laptops, Tablets oder Handys müssen daher nicht mehr extra ausgepackt werden, was eine zusätzliche Zeitersparnis bringen dürfte.
Wien-Schwechat: Beschaffungsprozess läuft bereits
In Wien-Schwechat läuft der Beschaffungsprozess für die neuen Geräte bereits. Die flächendeckende Ausrollung in allen Terminals soll schrittweise im Laufe des Jahres 2026 erfolgen. In die Umstellung werden 25 Millionen Euro investiert. Aber: „Welche Flüssigkeitsmengen im Handgepäck erlaubt sind, regelt weiterhin die EU“, teilte der Flughafen Wien mit und bremst damit die Euphorie aller Trinkfreudigen an Bord. Ob die EU nach der Genehmigung der Scanner nun auch die entsprechende Verordnung ändern wird, bleibt also noch abzuwarten.
In anderen Bundesländern ist man ebenfalls zurückhaltend. Am Flughafen Salzburg plant man die Umrüstung im Zuge des Terminal-Neubaus bis 2027. Der Grazer Flughafen will den Einsatz der Scanner vorerst „evaluieren“, in Linz wartet man auf die Erfahrungsberichte aus Wien.
Beim Flughafen Innsbruck gab man sich vorerst noch etwas bedeckt. „Es ist noch viel zu früh, dazu etwas zu sagen“, erklärte Sprecherin Nicole Kehle gegenüber der APA. Sollte das Ganze aber wirklich zu einer dauerhaften Regelung werden, werde dies auch in Innsbruck „jedenfalls Thema sein“. Auch Klagenfurt will mittelfristig umrüsten.
Scanner in Deutschland bereits teilweise im Einsatz
Auch in Deutschland dürfte das Ende der 100-Milliliter-Behälter-Regel noch etwas auf sich warten lassen, obwohl entsprechende Scanner längst vorhanden sind. Grund ist, dass es weiter auch alte Geräte gibt und Reisende bisher nicht im Voraus darüber informiert werden können, an welchem Scanner sie die Sicherheitskontrolle durchlaufen werden. Zudem fehlt an manchen neuen Geräten die richtige Software.
Damit bleibt die 100-Milliliter-Regel inklusive Plastiksackerl weiterhin bestehen – allerdings könnte es bei positiven Testläufen wohl dann schnell gehen mit der Verordnungsänderung.
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