Nach Zwangslandung

Belarussische Aktivistin muss ins Gefängnis

Ausland
06.05.2022 13:39

Die belarussische Aktivistin Sofia Sapega wurde zu sechs Jahren Haft und einer Geldstrafe verurteilt. Sie wurde vor knapp einem Jahr in einem Flugzeug nach Vilnius festgenommen. Der Vorfall sorgte damals für Aufsehen, die Maschine war wegen einer angeblichen Bombendrohung zur Landung gezwungen worden.

Sofia Sapega ist laut eigener Aussage Studentin und Redakteurin des Telegramkanals „Schwarzes Buch‘“. Dieser veröffentlicht private Informationen über Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Sicherheitsbehörden. Zudem ist sie die Partnerin des belarussischen Regierungskritikers und Bloggers Roman Protassewitsch, gegen den laut Medienberichten ebenfalls ein Prozess geführt wird. Er ist unter anderem ehemaliger Chefredakteur des oppositionellen Telegramkanals „Nexta“, hat sich im Staatsfernsehen aber von seiner oppositionellen Tätigkeit distanziert. Angehörige gehen davon aus, dass er unter Druck gesprochen habe.

Festnahme vor einem Jahr
Im Mai 2021 waren die beiden gemeinsam auf dem Flug von Athen nach Vilnius, als die Ryanair-Maschine von den Behörden wegen einer angeblichen Bombendrohung zu einer Landung in Minsk gezwungen wurde. Protassewitsch und Sapega wurden festgenommen. Daraufhin sperrte die EU den belarussischen Luftraum und verhängte ein Flugverbot für Airlines aus dem Land.

Die belarussischen Behörden werfen Sapega Hetze, Gewalt- und Mordaufrufe sowie Verleumdung gegen Vertreter und Vertreterinnen der Obrigkeit, Polizei und Justiz vor. Sie schätzen die junge Frau als politische Gefangene ein. Am Freitag teilte das Bürgerrechtszentrum „Wjasna“ mit, dass sie zu sechs Jahren Haft und 167.500 Rubel (rund 2361 Euro) Geldstrafe verurteilt wurde.

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