„So nicht erwartet“
Lukaschenko von Länge des Krieges überrascht
Der weißrussische Machthaber und enge Putin-Vertraute Alexander Lukaschenko zeigte sich am Donnerstag vom Verlauf des russischen Angriffskriegs überrascht. Insbesondere, dass sich die Operation „in die Länge“ ziehe, hätte er nicht erwartet, so Lukaschenko. Er sprach sich zudem vehement gegen einen „inakzeptablen“ Einsatz von Nuklearwaffen aus.
Zeigte sich Lukaschenko bislang stets voll auf Kreml-Linie, äußerte sich der weißrussische Präsident gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press nun erstmals überraschend kritisch: „Um ehrlich zu sein, hätte ich nicht erwartet, dass sich die Operation derart hinziehen würde“, so Lukaschenko.
„Aber ich bin nicht involviert genug, um sagen zu können, ob der Einsatz nach Plan verläuft, wie die Russen sagen. Ich möchte nochmals betonen: Es fühlt sich an, als würde die Operation in die Länge gezogen.“
„Dank meiner Wenigkeit gibt es Verhandlungen“
Zugleich betonte er die Notwendigkeit, den Krieg zu beenden, sein Land wolle dafür einen entsprechenden Beitrag leisten. „Dank meiner Wenigkeit haben Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland begonnen“, pries er dabei auch gleich sein diplomatisches Geschick an. „Wir akzeptieren kategorisch keinen Krieg. Wir haben alles getan und tun alles, damit es keinen Krieg gibt.“
Nichtsdestotrotz machte Lukaschenko weiterhin keinen Hehl daraus, welcher Konfliktpartei er näher steht - insbesondere der Ukraine warf er vor, Russland zu provozieren: „Weshalb ist die Ukraine, auf deren Territorium der Krieg tatsächlich stattfindet - Militäraktionen, Menschen sterben -, warum ist die Ukraine nicht an diesen Verhandlungen interessiert?“, fragte er.
Atomwaffen „könnten Erde aus ihrem Orbit reißen“
Zugleich betonte er, dass ein Einsatz von Atomwaffen „inakzeptabel“ wäre. Dies habe zwei Gründe: Einerseits, dass die USA „auf der anderen Seite eines Ozeans liegen. Wir nicht, wir sind hier“, außerdem sei es möglich, dass „Atomwaffen die Erde aus ihrem Orbit reißen und wer weiß wo landen“, so Lukaschenko.
Die Aussagen des autoritär herrschenden Präsidenten sind aber mit Vorsicht zu genießen. Gab es doch immer wieder Berichte, dass Weißrussland ein strategisch wichtiger Ausgangspunkt für Putins Invasion sei. Wie das weißrussische Verteidigungsministerium via Telegram mitteilte, hat das Land zudem ein unangekündigtes Manöver seiner schnellen Eingreiftruppe begonnen.
Während dieser Inspektion müssen „die Truppenteile und Einheiten Aspekte der Gefechtsbereitschaft, des Marschs in die befohlenen Einsatzgebiete und der Durchführung von Gefechtsaufgaben einüben“, so die Erklärung.
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