Ein 19-jähriger Berufsschüler soll einen negativen Corona-Test gefälscht haben und stundenlang in seiner Klasse gesessen sein. Am Donnerstag stand er in Graz vor Gericht.
Ein Montagmorgen im Februar, ein damals 18-jähriger Bursche kommt eine halbe Stunde zu spät in den Unterricht seiner Grazer Berufsschule. Gemeinsam mit seinem Sitznachbarn macht er noch schnell einen Antigen-Schnelltest - wegen dem der Lehrling nun vor Richterin Andrea Schwinger-Wagner im Grazer Straflandesgericht Platz nehmen musste.
Denn am Testergebnis scheiden sich die Erinnerungen. „Er hatte kein klares Ergebnis, ich habe zum Spaß gesagt, dass ich positiv bin“, erklärt sich der Angeklagte. Das Gerücht machte die Runde, bis es bei der Direktorin landete. Ein zweiter Test unter Aufsicht brachte Stunden später das Ergebnis: zwei Striche, eine Infektion mit Covid-19. „Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich keinen Spaß darüber gemacht!“
Test ohne Abstrich gefälscht
Geht es nach der Anklage, lief dieser Montagmorgen aber ganz anders ab: Der Angeklagte soll einen positiven Test erhalten haben. Daraufhin habe er ein negatives Ergebnis gefälscht, indem er die Flüssigkeit ohne Abstrich auf den Test kippte. „Sie haben dadurch vorsätzlich Menschen gefährdet“, wirft der Staatsanwalt dem Teenager vor. „Das kann bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe für Sie bedeuten.“
„Es geht um Ihre Zukunft!“
Der Berufsschüler bekennt sich als nicht schuldig, verstrickt sich aber immer wieder in Widersprüche, behauptet dann etwa, der erste Test wäre doch negativ gewesen. „Wieso sollten Ihre Direktorin und Ihr Sitznachbar uns anlügen?“, fragt Richterin Andrea Schwinger-Wagner nach den Aussagen der Zeugen. „Verstehen Sie, um was es hier geht? Um Ihre Zukunft!“
Vertagt - ein weiterer Zeuge soll noch gehört werden.
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