Mehr als 50 Grad

Gefährliche Hitzewelle in Indien und Pakistan

Ausland
29.04.2022 14:51

Hunderte Millionen Menschen in Nordindien und Pakistan brüten derzeit unter einer für April ungewöhnlichen Hitze. Die Temperaturen könnten am Wochenende die 50-Grad-Marke überschreiten. Ob sich die Hitzewelle auf den Klimawandel zurückführen lässt, ist noch nicht sicher.

Die Temperaturen in Nordindien und Pakistan betrugen in dieser Woche bereits an vielen Orten mehr als 45 Grad, am Wochenende sollen sie weiter steigen. Anfang der kommenden Woche sei wieder ein Abflauen in Sicht, sagte eine Sprecherin der Weltwetterorganisation (WMO) am Freitag in Genf. 

Menschen stoßen an Anpassungsgrenzen
Solche Temperaturen seien zu dieser Jahreszeit in Teilen der betroffenen Region noch nie dagewesen, sagte Klimaforscher Erich Fischer aus Zürich. Die Hitzewelle werde voraussichtlich Rekorde brechen. Da sie mit einer hohen Luftfeuchtigkeit gekoppelt sei, würden dort teils Zustände herrschen, bei denen die Menschen an ihre Anpassungsgrenzen stoßen. Etwa zehn Prozent der Weltbevölkerung leben in der dicht besiedelten, betroffenen Region. Sie haben laut Fischer mit Luftverschmutzung und heißen Nächten zu kämpfen. Gleichzeitig würden Möglichkeiten fehlen, sich abzukühlen.

Eine weitere Schwierigkeit ist die Stromversorgung, die aufgrund der Hitze zunehmend kollabiert. Einige pakistanische Städte meldeten Ausfälle von bis zu acht Stunden, Behörden in Indien rechnen damit, dass einige Kraftwerke nur noch weniger als einen Tag laufen gelassen werden könnten. Dramatisch könnten anhaltende Stromausfälle in Krankenhäusern werden.

Wenn solche Hitzewellen länger anhalten, könnten Menschen ohne Zuflucht in klimatisierte Räume dort bald nicht mehr leben, meinte Fischer. Ob diese Hitzewelle direkt auf den Klimawandel zurückzuführen ist, sei noch schwer zu sagen, sagte die Sprecherin der WMO. Solche Ereignisse stimmten aber mit den Prognosen der Klimaforscher überein, dass der Klimawandel in Südasien häufigere und intensivere Extremwetterereignisse begünstigt. Laut Weltklimabericht treten Wetterereignisse, die es früher nur alle 50 Jahre gab, heute fünfmal häufiger auf.

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