Thema des Tages

Rollstuhl-Fechtprofis suchen neuen Trainingssaal

Kärnten
21.04.2022 13:33

Klagenfurter Verein veranstaltet erstes internationales Fechtturnier für Rollstuhlfahrer in der österreichischen Geschichte. „Krone“-Weihnachtswunder als Teilnehmer mit dabei.

Dass Rollstuhlfahrer mittlerweile in unterschiedlichen Sportarten aktiv sind, ist bekannt. Dass sie aber auch fechten, eher weniger. Der 17-jährige Lukas Moßbauer ist einer von nur drei Rollstuhlfechtern in Kärnten und ist unseren Lesern vermutlich durch die vergangene Weihnachtswunderaktion bereits bekannt. Mithilfe von zahlreichen Spenden konnte dem jungen Klagenfurter nämlich sein größter Wunsch - eine professionelle Fechtausrüstung mitsamt turniergeeignetem Rollstuhl - erfüllt werden.

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Vielen Dank an alle für die großartige Unterstützung! Wir sind wirklich überwältigt.

Lukas Moßbauer und Fechttrainer Peter Brigola

Rollstuhlfechten in Kärnten
Der Berufsschullehrer, der auch Obmann des „Sport Freizeitklub Lindwurm Klagenfurt“ (SFLK) ist, engagiert sich seit Jahren dafür, das Rollstuhlfechten auch in Kärnten bekannt zu machen. „In ganz Österreich gibt es derzeit lediglich fünf Rollstuhlfechter. Viele Menschen wissen gar nichts von der Sportart oder fühlen sich immer noch am Rand der Gesellschaft angesiedelt, und das möchte ich ändern“, zeigt sich Brigola entschlossen.

Internationales Fechtturnier für Rollstuhlfahrer
Aus diesem Grund wurde in den letzten Monaten auf Hochtouren an einem Event gearbeitet, das als solches zum ersten Mal in der österreichischen Geschichte stattfindet. „Von 10. bis 12. Juni findet in der Waidmannsdorfer Halle in Klagenfurt der ,Open Austria Satelite Cup 2022’ - also ein internationales Fechtturnier für Rollstuhlfahrer - statt. Wobei das Finale, das bereits am 11. Juni stattfindet, in den City Arkaden in Klagenfurt ausgetragen wird“, so der Obmann.

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Wir möchten mit dem Turnier dazu beitragen, dass der Gesellschaft die Augen in Bezug auf die Barrierefreiheit etwas mehr geöffnet werden und die Akzeptanz steigt.

Peter Brigola, Pädagoge, Fechttrainer und Obmann des SFLK

Rollstuhlfechten: Schneller & mehr Klingenarbeit
Ungefähr 50 Teilnehmer aus unterschiedlichen Ländern werden erwartet, die sich in drei verschiedenen Kategorien - gemessen in vorhandener Mobilität, Geschlecht und Fechtwaffe - duellieren werden. Lukas: „Im Vergleich zum normalen Fechten ist das Rollstuhlfechten viel schneller, da mehr Klingenarbeit geleistet wird.“

15 Treffer des Gegners

sind im Rahmen eines Turniers nötig, um die Runde für sich zu entscheiden. Gezählt werden nur Berührungen des Oberkörpers - die Beine sind Tabu.

„Während ein gewöhnlicher Kampf durch die viele Fußarbeit meist zehn bis 15 Minuten lang dauert, ist beim Rollstuhlfechten in Kürze die notwendige Trefferanzahl erreicht", erklärt Lukas, der gemeinsam mit Paula und der neu dazugestoßenen Andrea zweimal die Woche im Generationentreff vom Hilfswerk in Klagenfurt trainiert.

Suche nach neuem Trainingssaal
„Wir sind aber auf der Suche nach einem neuen Saal mit einer Länge von ungefähr 15 Metern und einer Breite von etwa acht Metern, in dem unser Equipment dann fix aufgebaut bleiben kann und den wir auch öfter zum Trainieren nutzen können. Es wäre großartig, wenn wir für unseren Sportklub ein paar Sponsoren gewinnen könnten, denn auch der Cup kostet uns durch auferlegte Mitarbeiter, wie beispielsweise offizielle Schiedsrichter, viel Geld“, sagt Brigola.

Auch in Hinblick auf die Barrierefreiheit ist noch viel zu planen und beachten. „Vom Bustransfer über die Unterkunft bis hin zur kulinarischen Versorgung muss alles für unsere Teilnehmer durchdacht werden.“

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