Mussten Sie lange nachdenken, ob Sie die Rolle als Krisenmanager übernehmen?
Nein, es war für mich ein Gebot der Menschlichkeit, das nun für einige Monate zu machen.
Für Sie ist es ja auch nicht die erste Flüchtlingskrise ...
Während des Jugoslawien-Kriegs war ich ein recht junger Polizeijurist bei der Bezirkshauptmannschaft. Da standen auf einmal 200 Menschen da, für die man ein Dach über dem Kopf finden musste. Das hat mich schon geprägt. Die Erfahrungen helfen mir schon.
Ist die heutige Situation mit damals vergleichbar?
Es war damals sicher herausfordernder. Man muss sagen, dass alle wahnsinnig viel gelernt haben. Auch durch die Flüchtlingskrise 2015. Die Einsatzorganisationen und die Zivilgesellschaft leisten nämlich wirklich Unglaubliches.
Ist das Thema Flüchtlinge ein Herzensthema für Sie?
Die Gebote der Menschlichkeit sollten für uns alle gelten und mein Beitrag ist eben dieser.
Was ist denn aktuell die größte Herausforderung?
Die Komplexität des Ganzen. Da spielen viele Stellen und Faktoren mit – bis etwa hin zum Datenschutz.
Was sind denn die nächsten Herausforderungen?
Jetzt müssen wir den Menschen helfen, Arbeit in der Nähe der Unterkünfte zu finden und Kinderbetreuung organisieren.
Sie sind dabei Vermittler?
Ich will nicht in die geordneten Abläufe der Einsatzorganisationen und Behörden eingreifen. Meine Arbeit findet an den Schnittstellen statt.
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