Leistbar wäre mehr

Innsbrucker Teuerungspaket: Pro Person 17 Euro

Tirol
17.04.2022 12:12

Das Innsbrucker Teuerungspaket ist (noch) relativ klein: 2,3 Millionen Euro sollen in der Gemeinderatssitzung nächste Woche beschlossen werden. Leistbar wäre mehr: Der Überschuss aus der Jahresrechnung 2021 ist größer als gedacht. 

Die Innsbrucker Jahresrechnung 2021 ist in Grundzügen fertig und sie bietet ein unter dem Strich nicht unerfreuliches Ergebnis: Die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung bringt einen Überschuss von 37 Millionen Euro. Das Finanzkissen ist sogar noch ein bisschen weicher geworden, denn auch der Schuldenstand ist gesunken. Nächste Woche kommt der Bericht in den Gemeinderat, die „Krone“ hat bereits heute die Eckpunkte des Zahlenwerks.

Sprudelnde Steuereinnahmen
Die Einnahmen liegen mit rund 437 Millionen Euro etwas über den Prognosen, die Ausgaben etwas darunter. Macht unter dem Strich einen satten „Überling“. Die „Freie Finanzspitze“, also die verfügbaren Mittel, betragen immerhin noch 27 Millionen Euro. Wesentliche Anteile haben dabei die Gemeindemilliarden, die der Bund ausgeschüttet hat, und sprudelnde Kommunalsteuer-Einnahmen – auch ohne den darniederliegenden Städtetourismus.

ALI-GR Onay: „Paket viel zu klein“
Angesichts dieser Zahlen fällt das Anti-Teuerungspaket in Höhe von 2,3 Millionen Euro, das Für Innsbruck, ÖVP und FPÖ kommende Woche im Gemeinderat beschließen wollen, eher bescheiden aus. „Das sind pro Innsbruckerin bzw. pro Innsbrucker umgerechnet 17 Euro. Brauchen würde man 500 Euro“, so die Maximalforderung von ALI-GR Mesut Onay. Der von ihm initiierte Runde Tisch zur Teuerung soll am 29. April stattfinden.

(Bild: Krone Kreativ)

Öffi-Tickets billiger?
„Man muss sich in Ruhe anschauen, wer in welcher Form Unterstützung erhalten wird“, sagt der für Soziales zuständige Vize-BM Hannes Anzengruber. Konkret wird von den antragstellenden Fraktionen unter anderem eine „Mehrwertsteuerabgeltung bei den Strompreisen und/oder Zeitkarten für den öffentlichen Verkehr“ vorgeschlagen.

ÖVP-Vize-BM Hannes Anzengruber (Bild: Birbaumer Christof)
ÖVP-Vize-BM Hannes Anzengruber

Arbeiterkammer errechnete Mehrkosten
Die Arbeiterkammer hat jüngst errechnet, wie viel mehr die Tiroler nun für Lebensmittel bezahlen müssen: Gab eine Familie mit einem Kind im vergangenen Jahr noch 478,38 Euro im Monat für Essen und alkoholfreie Getränke aus, so sind es jetzt 499,95. Das ist ein Plus von 21,57 Euro im Monat oder 260 Euro im Jahr – zusätzlich zu den Preissteigerungen bei Energie, Auto und Wohnen. Das Beispiel Extrawurstsemmel (siehe Grafik oben) zeigt konkret, was die Teuerung ausmacht. Laut Zahlen der Statistik Austria wurde die Jause in ihren Einzelteilen um bis zu 12 Prozent teurer.

Geringere Pro-Kopf-Verschuldung
Doch zurück zur Jahresrechnung: Innsbruck steht nun ersten Berechnungen zufolge finanziell gut da, wird aber kaum Dutzende Millionen in die Abfederung der Teuerung investieren können. Denn auch die Schulden müssen bedient werden, und in den nächsten Jahren stehen einige endfällige Kredite an, Stichwort Patscherkofelbahn. Dank einer Auslagerung in die IIG und vorzeitiger Rückzahlungen sank der Schuldenstand von Ende 2020 von 181 Millionen auf 169 Millionen Ende des Vorjahres.

Dementsprechend gesunken ist auch die Pro-Kopf-Verschuldung - und zwar von 1374 auf 1296 Euro (-6%), was Innsbruck im Vergleich der Landeshauptstädte gut dastehen lässt.

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