Am Donnerstag, kurz vor 9 Uhr, wurde es traurige Gewissheit: Jene 62-jährige Tirolerin, nach der seit Mittwochabend im Raum St. Johann in Tirol mit zahlreichen Kräften gesucht worden war, wurde - wie berichtet - tot aufgefunden. Bergretter fanden die Leiche der Frau unter einem Altschneefeld im Bereich des Rettenbachs im Wandergebiet nahe dem Römerhof in St. Johann.
Die Tochter der 62-Jährigen hatte am frühen Mittwochabend Vermisstenanzeige erstattet. Ihre Mutter sei um 18.30 Uhr mit einer Freundin verabredet gewesen, aber nicht gekommen und nicht erreichbar. Schon am Vorabend habe die 62-Jährige Anrufe nicht entgegengenommen. Die Angehörigen suchten daraufhin selbstständig nach der Vermissten und entdeckten ihren Pkw am sogenannten Törfchen-Parkplatz nahe dem Römerhof. Das Mobiltelefon war außer Betrieb.
Sofort wurde eine große Suchaktion unter Beteiligung der Bergrettungen St. Johann und Kitzbühel, der Feuerwehr St. Johann und mehrerer Polizeistreifen gestartet. Auch Suchhunde standen im Einsatz.
Das Routennetz hier ist sehr verzweigt und weitläufig, sodass die Voraussetzungen sehr schwierig waren.
Einsatzleiter Markus Prantl
„Wir hatten fast nur das Auto als Anhaltspunkt“, erzählt Markus Prantl, Einsatzleiter der Bergrettung St. Johann. Zudem war bekannt, dass vom Parkplatz die Lieblingswanderroute der Frau Richtung Schleierwasserfall führt. „Das Routennetz hier ist aber sehr verzweigt und weitläufig, sodass die Voraussetzungen sehr schwierig waren.“
Suche kurz vor Mitternacht ergebnislos abgebrochen
Die Bergrettung forderte den Polizeihubschrauber Libelle Tirol für einen Sichtflug an, mehr als 30 Kräfte suchten terrestrisch das Wandergebiet „Moor and more“ akribisch ab. Mithilfe von Drohnen samt Wärmebildkameras der Feuerwehr Kufstein versuchte man später neuerlich, die Vermisste aus der Luft zu finden. „Gegen 23.30 Uhr mussten wir die Suche ergebnislos abbrechen“, erzählt Markus Prantl.
Am Donnerstag um 7 Uhr wurde der Einsatz mit zusätzlicher Beteiligung der Bergrettung Waidring fortgesetzt. Die Libelle brachte Bergretter für eine Feinsuche in den Bereich des Grabens des Rettenbachs. Kurz vor 9 Uhr entdeckten sie dann die Leiche der Frau unter einem Altschneefeld nahe der Randkluft.
Tirolerin dürfte 70 Meter abgestürzt sein
„Die Frau dürfte auf dem Wanderweg darüber ausgerutscht und etwa 70 Meter abgestürzt sein“, informiert Prantl. Die Bergretter - insgesamt standen rund 55 Mann im Einsatz - bargen die Leiche, die Libelle Tirol flog sie ins Tal. Die Lage unter dem Schnee hat wohl ein rascheres Auffinden verhindert. Wann das Unglück passierte, ist unklar.
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