Sanierung auf Schiene

30 Jobs weniger: Insolvente SFL-Firma ist gerettet

Steiermark
13.04.2022 13:46

Es war eine überraschende Insolvenzmeldung mitten im vergangenen Advent: Die SFL Engineering des schillernden steirischen Industriellen Johann Höllwarth beantragte ein Sanierungsverfahren. Mitten in der Karwoche gibt es nun grünes Licht für den Neustart - mit deutlich weniger Mitarbeitern.

Johann Höllwart gehört zu den bekanntesten Unternehmern des Landes. Seit 1988 führt er das Unternehmen SFL, das sich auf hochwertige Metall- und Glasfassaden spezialisiert hat. Doch 2017 endete der Erfolgskurs, die SFL Technologies in Stallhofen schlitterte in die Insolvenz. Der Sanierungsantrag wurde von den Gläubigern angenommen, doch 2019 gab es eine weitere Insolvenz.

Johann Höllwart (SFL) (Bild: Sepp Pail)
Johann Höllwart (SFL)

In der Zwischenzeit wurde das Unternehmen umstrukturiert, auch Vermögen wurde innerhalb der Gruppe teilweise anders aufgeteilt. Das führte nach der zweiten Insolvenz zu zahlreichen Anfechtungsprozessen, einige davon betrafen die SFL Engineering in St. Marein im Mürztal. Streitwert: mehr als zwei Millionen Euro.

Es droht die Zahlungsunfähigkeit
Im Vorjahr verlor die SFL Engineering erste Prozesse. Das Unternehmen beantragte daher am 7. Dezember überraschend ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung - wegen drohender Zahlungsunfähigkeit. 

Am Mittwoch melden die Kreditschützer von KSV und AKV: Die Gläubiger haben dem Sanierungsplan mehrheitlich zugestimmt, die Fortführung des Unternehmens ist gesichert! Der Bereich Fassadenbau und auch die Buchhaltung-Abteilung wurden geschlossen, von den zu Beginn des Verfahrens 98 Dienstnehmern sind daher nur noch 65 beschäftigt. Man konzentriert sich künftig auf die Bereiche Glasproduktion und Glasfassadenbau.

Klagen wurden abgewendet
Zudem konnten drohende Klagen durch den Insolvenzverwalter der ebenfalls insolventen SFL technologies GmbH abgewendet werden, eine Einigung wurde erzielt. Die Gläubiger erhalten innerhalb von 14 Tagen 30 Prozent ihrer noch offenen Forderungen: Angemeldet wurden insgesamt 10,5 Millionen Euro, anerkannt sind derzeit 6,8 Millionen Euro.

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