Wegen Bauarbeiten

Shuttle für Wiener Schüler kostet 800.000 Euro

Wohnen & Verkehr
13.04.2022 11:00

Dass die Kosten für Gebäudesanierungen oftmals ins Unermessliche steigen, ist bekannt. Im Fall einer Wiener Volksschule ist aber nicht die Renovierung das Teure, sondern der Shuttle ins Ausweichquartier ...

Ab Herbst dieses Jahres werden die Wohnblöcke, in denen sich die Ganztagesvolksschule Zieglergasse befindet, renoviert. Die Wohnbaugenossenschaft (BWS-Gruppe) plante dringend notwendige Sanierungsarbeiten, die die komplette Erneuerung der Wohnblöcke beinhaltet. „Es handelt sich hierbei um intensive Bauarbeiten. Ein Verbleib der Schule ist aufgrund der Lärm- und Schmutzbelästigung nicht möglich“, heißt es von der MA 56 (Schulen).

Intensive Besprechungen
Also musste eine Lösung her. Diese zu finden, war ein längerer Prozess, wie der Neubauer Bezirksvorsteher, Markus Reiter (Grüne), bestätigt. „Es gab seit Oktober mehrere Besprechungen mit den Eltern“, sagt er. „Wir haben mit allen involvierten Fachdienststellen viele Alternativen geprüft. Das Ausweichquartier in der Torricelligasse ist das geeigneteste“, so eine Magistratssprecherin.

Fußweg zu weit
Doch dieses befindet sich im 14. Bezirk. Das bedeutet für die Kinder, dass der Schulweg zu Fuß nicht mehr möglich ist. Mit den Öffis braucht man fast 40 Minuten von der Zieglergasse zum neuen Gebäude. Für berufstätige Eltern schwer machbar.

Eigener Shuttleservice mehrmals täglich
Also präsentierte man auch hierfür eine Lösung: ein Shuttlebus für die Zeit der Bauarbeiten. Kostenpunkt: 800.000 Euro. Also fast eine Million Euro, um die Schüler in der Früh vom 7. in den 14. Bezirk zu führen und am Nachmittag wieder zurück. „Wenn Kinder einen außerschulischen Kurs besuchen oder früher oder später den Shuttle benötigen, wird auch hierfür einer zur Verfügung gestellt“, kündigt die MA 56 an. Und: „Natürlich bleibt der Fahrdienst für die betroffenen Eltern kostenlos.“

Ende gut, alles gut?
Nicht jedoch für die Stadt beziehungsweise den Steuerzahler, der die Hälfte der Kosten tragen wird. Die anderen 400.000 Euro übernimmt die BWS-Gruppe.
Ende gut, alles gut? Nicht wirklich. Ein Teil der Eltern würde auf den teuren Shuttledienst lieber verzichten und fordert Lösungen für einen Verbleib in der Schule. Andere Mieter der Wohnblöcke würden auch nicht temporär umziehen.

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