Oberlandesgericht Linz

Strafe nach Mordversuch auf 13 Jahre angehoben

Oberösterreich
12.04.2022 11:50

Mit einem Küchenmesser stach ein Asylwerber aus Afghanistan im Oktober 2020 auf seine damals 17-jährige Freundin und Mutter seines Sohnes ein. Die Strafe des Landesgerichtes sei ein „bisschen zu milde ausgefallen“, stellte das Oberlandesgericht Linz am Dienstag fest. Und erhöhte die Haft für den 20-Jährigen von zwölf auf 13 Jahre.

Sowohl der Angeklagte als auch die Staatsanwaltschaft hatten nach dem Urteil Rechtsmittel eingelegt. Der Oberste Gerichtshof hatte bereits die Nichtigkeitsbeschwerde des Asylwerbers zurückgewiesen, das OLG befasste sich am Dienstag mit der Strafhöhe. Und stellte fest: Die Erschwerungsgründe seien nicht ausreichend berücksichtigt worden. Das Gericht folgte damit der Anklagebehörde, wonach eine bestehende Verurteilung sowie die Tatsache, dass der junge Mann auf die Mutter seines Kindes eingestochen hat, mehr zu berücksichtigen seien.

Der Angeklagte meinte am Dienstag vor Gericht, ihm tue „alles leid“ und „ich gebe alles zu“. Dennoch wollte er ein „bisschen eine niedrigere Strafe“. Das Mindestmaß für den Mordversuch beträgt zehn Jahre. Ein Argument des Verteidigers, sein Mandant habe vom Opfer abgelassen, als es wehrlos war, ließ das Gericht nicht gelten. Auch dass ein Küchenmesser keine Waffe sei, sah das OLG anders.

On-off-Beziehung endete mit Messerstichen
Der Angeklagte und die junge Frau, die zum Zeitpunkt der Tat in einer Wohngruppe lebte, führten eine On-off-Beziehung. Sie haben einen gemeinsamen Sohn, der bei einer Pflegefamilie lebt. Über die Besuchsregeln soll es laut dem Angeklagten häufig Streit gegeben haben. Sie hingegen beschrieb den Kindsvater als „sehr eifersüchtig“.

Am 18. Oktober kam es im Zimmer der damals 17-Jährigen wieder einmal zu einem Streit des Paares. Im Zuge der Auseinandersetzung hat der Angeklagte ein Messer aus der Küche genommen und ihr in den Hals gestochen. Als es ihr gelang, ihm das Messer abzunehmen, holte er sich ein anderes und setzte die Attacke fort. Insgesamt erlitt die junge Frau acht Stichverletzungen, großteils am Hals. Laut medizinischem Sachverständigen waren die Verletzungen potenziell lebensgefährlich.

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