Wohnung unter Beschuss

Instagram-Star „Stepan“ gelang Flucht aus Ukraine

Ausland
23.03.2022 10:35

Der Kater „Stepan“ ist in der Ukraine eine richtige Berühmtheit - 1,2 Millionen Fans verfolgen seine Abenteuer auf Instagram. Doch seine Bekanntheit nutzte dem Stubentiger während der Invasion der russischen Truppen nichts. Er musste wie Millionen anderer Zwei- und Vierbeiner vor dem Krieg flüchten. Eine Zeit lang herrschte Funkstille auf dem Account des flauschigen Instagram-Stars. Nun können seine Fans wieder aufatmen: „Stepan“ ist wohlauf!

Seit zwei Jahren unterhält „Stepan“ seine Follower auf Instagram. Sogar ein Fernsehteam kam den 13-jährigen Kater besuchen - die Begeisterung der Fellnase hielt sich dabei allerdings ganz offensichtlich in Grenzen. Dennoch avancierte er durch Frauchens Einsatz in sozialen Medien zu einer der bekanntesten Samtpfoten des Internets.

Zwei Wochen ohne Lebenszeichen von berühmten Kater
Seinem Profil zufolge feierte „Stepan“ sehr gern in seinem zu Hause - mit einem Drink vor sich, Musik und seinem gelangweilten Blick eroberte er Herzen von Zweibeinern auf der ganzen Welt. Doch dieses schöne Leben fand ein abruptes Ende, als die russischen Truppen vor vier Wochen in die Ukraine einmarschierten. Die Fans machten sich große Sorgen um den Kater und sein Frauchen, die in Charkiw, zweitgrößten Stadt der Ukraine, lebten. Zwei Wochen gab es kein Lebenszeichen von Anna und „Stepan“.

Die Erleichterung war schließlich groß, als wieder ein Posting veröffentlicht wurde. Darin wurde von den Umständen ihrer Flucht aus der Heimat berichtet. Am 24. Februar wurde Anna mitten in der Nacht von Bomben aus dem Schlaf gerissen: „Der Krieg war in unser Haus gekommen“, so Anna auf Instagram. Ihre Wohngegend Nord-Saltowka stand unter heftigem Beschuss.

Eine Woche im Bombenhagel in Charkiw
„Am ersten Tag des Krieges gab es brutale Zerstörungen. Jeden Tag schlugen Granaten in den Nachbarhäusern ein, Häuser brannten vor unseren Augen. Wie durch ein Wunder blieb unser Haus genau eine Woche lang verschont, am achten Tag wurde auch unser Haus beschädigt, eine Granate schlug auf dem Balkon der Nachbarn ein“, schreibt Anna über die schweren Tage. Sie harrte zwei Nächte in einem Keller aus und hatte eine Woche lang keinen Strom. Im Nachbarhaus konnte sie schließlich ihr Handy aufladen und ihre Flucht organisieren.

Von Charkiw ging es schließlich nach Lemberg und von dort über die polnische Grenze, wo die beiden neun Stunden in der Schlange stehen mussten. Unterstützt von einer Organisation gelangten sie schließlich nach Frankreich, „wo wir auf den Tag warten, an dem wir nach Hause fahren können“, so Anna. Es gehe ihnen gut, sie seien aber sehr besorgt um ihre Verwandten, die noch in der Ukraine sind.

Betrüger nutzen Bilder des Katers, um an Geld zu kommen
Anna plant, „Stepans“ Berühmtheit dazu zu nutzen, um über Wohltätigkeitsorganisationen Spenden für die Ukraine zu sammeln. Sie warnte jedoch, dass auch Betrüger Bilder des Katers nutzen, die in seinem Namen um Geld fordern. Auf ihrem Instagram-Account will sie bald Informationen über eine seriöse Spendenaktion teilen. Bis dahin sollte man nur an seriöse Organisationen spenden.

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