Teuerungsschock

Die Preisfalle: So viel kostet uns unser Leben

Österreich
13.03.2022 06:00

Wohnst du noch oder lebst du schon? - Der kultige Möbel-Werbespruch ist durch die hereinbrechende Kostenwelle bei Mieten, Lebensmitteln oder Tanken bittere Realität. Experten warnen bereits vor der „neuen Armut“.

Koste es, was es wolle! Ein Satz, der uns bestens in Erinnerung ist. Der nunmehrige Ex-Kanzler ließ mitten in der nun zwei Jahre andauernden Pandemie aufhorchen. Geld spielte keine Rolle mehr, zumindest das in öffentlicher Hand. Während das Virus teuer bekämpft wird, bleibt den Österreichern immer weniger vom Gehalt.

Denn kaum tritt die Pandemie in der öffentlichen Meinung eher in den Hintergrund, greift Putin die Ukraine an. Folge: Öl-, Gas- und Weizenpreise explodieren. Die Sorge, dass das Leben für viele bald unleistbar werden könnte, ist berechtigt.

Mietwohnungen sind die größten Preistreiber
Bereits im Dezember berichteten wir von den steigenden Wohnkosten. Wie die Studie einer Internet-Plattform zeigt, dürfte das nicht besser werden. Im Gegenteil. Gegenüber 2020 gab es im vergangenen Jahr in 85 Prozent der Bezirke, besonders in Wien-Simmering (plus 10,9%), Hermagor und Villach (9,3 und 7,6%, beide Kärnten) und Krems Land (NÖ, 7,1%) Steigerungen.

Die höchsten Quadratmeterpreise: Wien Innere Stadt (19,30 Euro), Innsbruck (18,50) und Kitzbühel (17,30). Halbwegs günstig wohnt man noch in Güssing (Burgenland), dem Murtal (Steiermark) und in Gmünd (Niederösterreich) mit knapp über 7 Euro/m². Seit 2010 stiegen die Mieten um sagenhafte 70,9 Prozent an.

Zitat Icon

Es wird zwar keiner verhungern, es wird aber massive Einschränkungen im gewohnten Lebensstil geben. Das könnte sich noch zu einer veritablen Knappheitskrise auswachsen.

Wirtschaftspsychologe Dr. Roland Newerkla

Benzinpreise kratzen an 3-Euro-Marke
Ein weiterer Preistreiber findet sich an den Zapfsäulen der Republik. Wer tanken will, muss nicht erst seit dem Krieg tief in die Tasche greifen. Von 2010 bis 2021 stiegen die Preise von Diesel und Co. um 67,6 Prozent. Bis zur Ukraine-Invasion wohlgemerkt, denn in den vergangenen Tagen stiegen die Literpreise bei Benzin und Diesel in lichte Höhen.

Preise von mehr als 2 Euro sind bittere Realität, manche Autobahn-Tankstellen kratzen sogar an der Drei-Euro-Marke. Nicht besser die Gaspreise: Die jährliche Abrechnung wird heuer eine böse Überraschung bereithalten. Viele Kunden werden einfach gekündigt - und sollen weitaus höhere, neue Verträge abschließen.

Die Politik muss jetzt handeln!
Auch der Warenkorb, gefüllt mit alltäglichen Lebensmitteln, leert die Geldbörse immer mehr. Satte 47,7 Prozent beträgt das Plus beim Einkauf gegenüber 2010. Während zugleich die Inflation im Jänner und Februar den höchsten Wert seit nahezu 40 Jahren erreichte, stagnieren die Löhne. Nur 0,2 Prozent betrug im Schnitt der jährliche, inflationsbereinigte Zuwachs unserer Nettogehälter - womit auch die Kaufkraft permanent sinkt. Die Politik muss jetzt reagieren, hat aber eigentlich durch die horrenden Staatsschulden wenig Spielraum.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele