Urteil steht aus

Millionenstreit zwischen FCK und Austria beendet

Kärnten
27.05.2011 13:29
Der Millionenstreit zwischen den beiden Ex-Bundesligisten FC Kärnten und SK Austria Kärnten ist am Freitag am Landesgericht Klagenfurt zu Ende gegangen. Das Urteil von Richter Hubert Müller ergeht allerdings schriftlich im Laufe der nächsten sechs bis acht Wochen. Konkret geht es um Sponsor- und Transfergelder, die der FC Kärnten von der Austria Kärnten einfordert. Streitsumme: 1,2 Millionen Euro.

Einst wurden sie in der Bundesliga gefeiert, heute stehen FC Kärnten und Austria Kärnten im finanziellen Abseits. Das einzige Match, das die beiden Klubs derzeit noch austragen können, ist jenes vor Gericht.

Spieler und Sponsor abgegeben
Die Forderungen des FC Kärnten stammen aus dem Jahr 2007. Damals wurde auf Betreiben von Landeshauptmann Jörg Haider der oberösterreichische Klub Pasching unter dem Namen "Austria Kärnten" als neuer Kärntner Klub präsentiert. Kärnten war mit einem Schlag, ohne sportlichem Aufstieg, wieder in der Bundesliga vertreten. Der damalige Zweitligist FC Kärnten gab daraufhin Spieler und einen Sponsorvertrag an die Austria Kärnten ab. Dafür waren Ausgleichszahlungen von letztendlich zwei Millionen Euro vereinbart worden, rund 500.000 Euro sind aber laut FC Kärnten bis heute nicht geflossen.

Streit um die Kosten für den Nachwuchs
Der Rest des geforderten Betrages betrifft die sogenannte Ausbildungsentschädigung. Immerhin sind im Jahr 2007 rund 150 Kicker aus der Nachwuchsakademie des FC Kärnten zur Austria Kärnten transferiert worden. "Eine zusätzliche Ausbildungsentschädigung wäre aber im Widerspruch zu unserer Vereinbarung gestanden", sagte Ex-Austria-Präsident Canori. Es sei nämlich ausgemacht gewesen, dass bei einem Verkauf eines Akademiespielers der Erlös zwischen beiden Klubs geteilt worden wäre. Eine explizite schriftliche Verzichtserklärung auf die Ausbildungsentschädigung sei allerdings nie unterschrieben worden. Es sei ja ausgemacht gewesen, die Akademie "mit allen Rechten und Pflichten" zu übernehmen, so Canori.

Dobernig war als Zeuge geplant
Da die erste schriftliche Vereinbarung zwischen dem FC Kärnten und dem SK Austria Kärnten am 6. Juni 2007 im Büro des damaligen Landeshauptmanns zustande gekommen ist, forderte Austria-Masseverwalter Roland Grilc, den damaligen Haider-Büroleiter und nunmehrigen Finanzlandesrat Harald Dobernig (FPK) als Zeuge zu laden. FC-Kärnten-Masseverwalter Kurt Hirn ortete postwendend den Versuch der "Verfahrensverschleppung." Richter Müller hatte offenbar genug gehört und schloss die Verhandlung. Auf das Urteil darf mit Spannung gewartet werden.

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