Engpass im Grazer LKH

Party, bis der Arzt kommt: 8 Jugendliche im Spital

Steiermark
09.03.2022 06:00

Zwei Jahre am „Trockenen“: Am ersten Partywochenende ohne Einschränkungen haben viele steirische Jugendliche mehr als nachgeholt, was sie durch Corona versäumt haben. Dreimal so viele „Alk-Leichen“ als an einem Wochenende vor dem Jahr 2020 zählte die Grazer Kinderklinik auf der Normalstation.

Zu lange war die Durststrecke, zu groß der „Partyhunger“ nach fast zwei Jahren ohne Disco, Bass und Shots: Nachdem am vergangenen Freitag um Mitternacht endlich wieder ein „Feiern wie damals“ möglich wurde, mussten steirische Teenager bereits am ersten Wochenende in der Grazer Kinderklinik am Tropf hängen - Alkoholvergiftung!

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Acht Jugendliche mit Alkoholvergiftungen an einem Wochenende ist eine nie da gewesene Zahl. Die Betten werden anderweitig gebraucht!

Ernst Eber

„Acht Jugendliche waren es in nur 48 Stunden - eine herausragende Zahl“, ist Kinderklinik-Leiter Ernst Eber alarmiert. Zum Vergleich: Vor Corona waren es im Schnitt 150 bis 200 Jugendliche pro Jahr oder drei bis vier pro Woche, die mit einer Alkoholvergiftung eingeliefert wurden. Während der Pandemie sank der Wert vorübergehend auf 100 Jugendliche pro Jahr.

Trauriger Trend könnte noch anhalten
Für Eber ist es offensichtlich, dass dieser Höchstwert mit der Sperrstunde zusammenhängt. „Dieser traurige Trend könnte in den nächsten ein bis zwei Wochen noch anhalten“, befürchtet er. Danach bestehe Hoffnung, dass sich die Lage wieder einpendle.

Denn die „Alk-Leichen“ - sechs von ihnen waren 16 Jahre und zwei 17 - nehmen momentan genau dort Betten weg, wo sie am dringendsten gebraucht werden: Täglich befinden sich bis zu 15 Corona-Patienten auf der Normalstation. Mit den acht Partytigern war damit am Wochenende bereits ein Drittel der derzeit ohnehin beschränkten Betten belegt.

Wichtige Betten werden blockiert
„Es gibt aber noch viele andere Diagnosen, wo wir Betten brauchen!“, gibt der Arzt zu bedenken. Und auch wenn es sich ausgeht: „Jeder der acht Jugendlichen ist in dieser ohnehin prekären Situation einer zu viel.“

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