Wie geht es weiter?

Rätsel um Lehen: Neue Groteske um Häuser und Bäume

Salzburg
24.05.2011 08:32
Die Menschen in der Strubergasse können weiter hoffen: Für Montag war im Schloss Mirabell alles vorbereitet zum Beschluss, die Siedlung fast völlig abzureißen. Doch nachdem SP und FP vorige Woche einen Kompromiss ausgehandelt hatten, ließ die Bürgerliste alles abblasen. Jetzt wird gerätselt, wie es weitergehen soll.

05/03/59706/2007/104 – unter dieser Aktenzahl stand der "Masterplan Siedlungssanierung Strubergassen-Areal" für Montag als Punkt 8 auf der Tagesordnung beim Stadtsenat. Zugleich war eine Sondersitzung des Sozialausschusses geplant.

SP und FP kippten "Kompromiss"-Mehrheit
Durch Handheben sollte der Abriss der Siedlung beschlossen werden – doch ein "Kompromiss" von SP und FP kippte die Mehrheit. Die Bürgerliste ließ den Akt deshalb zurückziehen und verlangte Klubberatungen. Wie es weiter geht, ist damit für die fast 1.200 Bewohner der Siedlung weiterhin offen.

Alle Hintergrundinformationen über den Aufstand gegen die Abriss-Pläne in der Strubergasse findest du in der Infobox.

SP und FP wollen nur einem Abriss von drei Blocks an der Strubergasse und der Häuserzeile an der Ignaz-Harrer-Straße zustimmen – mit kuriosen Konsequenzen.

An der Strubergasse trifft es demnach die Häuser mit den Nummern 44/46, 54/56 und 64/66. Sie sollen abgerissen und neu gebaut werden, dazu wäre eine Tiefgarage vorgesehen. Genau das hatte vor zwei Jahren auch der Plan deutscher Architekten vorgesehen, den die Baustadträtin Claudia Schmidt ausarbeiten ließ und für den sie von der SP damals scharfe Kritik einstecken musste. "Wenn das umgesetzt wird, schneidet die Stadt alle Bäume um, die unsere Siedlung für die Bewohner zu einer grünen Oase machen", wissen die entsetzten Mieter.

Mieter: "Da ist alles unlogisch"
An der Ignaz-Harrer-Straße sollte die Häuserzeile verschwinden, die erst vor wenigen Jahren renoviert wurde. "Bei uns in den Polizeiwohnungen wurde alles erneuert – Fenster, Fassade und vieles mehr", weiß Mieter Wolf Garcia. Die sanierten Häuser würden weggerissen, die angrenzenden Gebäude an der Roseggerstraße, wo vieles noch hergerichtet werden muss, blieben aber stehen. Garcia kopfschüttelnd: "Da ist alles unlogisch. Und wir wollen alle nicht ausziehen!"

Auch an der Harrer-Straße müssten alle Bäume gefällt werden, "dabei sind das die einzigen in der Straße. Und ich erinnere mich, dass die Bürgerlisten-Gründerväter Fux und Hörl für den Erhalt dieser Bäume kämpften, als die Stadt sie für eine Bushaltestelle wegreißen wollte – nun planen ausgerechnet die Grünen, dass diese Grüninseln weg sollen", berichtet Mieter Wolf Garcia.

Wie es tatsächlich weitergeht, verhandeln die Politiker jetzt im Schloss Mirabell – fix ist nur: Eine Abstimmung ist nur im Senat oder im Gemeinderat sinnvoll. In den Ausschüssen wechseln immer die Mehrheiten.

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