Blutiger Ernst. Was wäre das mildeste, was man über den 24. Februar 2022 sagen könnte? Dass es ein historischer Tag war. Jener Tag, an dem geschah, was Politiker, Militärs und sonstige Kapazunder mehrheitlich nicht erwartet hatten: Wladimir Putin ließ russische Truppen in der Ukraine einmarschieren. Und so haben wir es heute auf der Titelseite der „Krone“ weit weniger milde formuliert und visualisiert: „Putin macht blutigen Ernst“ haben wir getitelt, mit dem Bild einer blutverschmierten verletzten Frau nach einem russischen Angriff in der ukrainischen Stadt Kharkiv. Wir haben darüber diskutiert, ob man so ein Foto auf der Titelseite zeigen soll. Denn tatsächlich könnte es nicht nur Kinder erschrecken, sondern auch Erwachsene schockieren. Aber angesichts dessen, was hier mitten in Europa angerichtet wird, angesichts dieser so schockierenden Vorgänge darf, ja vielmehr muss man auch schockierende Bilder zeigen.
Stinkendes Geld. Ob der Schock auch bei den vielen Putin-Verstehern in Österreich sitzt? Die werden von einigen unserer Leserbrief-Schreiber ebenso ins Visier genommen wie von „Krone“-Kolumnisten. Außenpolitik-Doyen Kurt Seinitz hofft auf deren Lernfähigkeit - übrigens: Alt-Kanzler Christian Kern legte am Donnerstag nun doch seinen Aufsichtsratsposten bei der russischen Staatsbahn zurück, den er noch tags zuvor in der „Krone“ verteidigt hatte. Seinitz schreibt unter anderem: „Dieser Rückfall in die Grausamkeit schockiert sogar unsere Putin-Versteher. Wie viele Ausreden hatten sie gefunden, um Putin Notwehr zuzuschreiben.“ Ganz hart ins Gericht mit den Putinverstehern geht „Krone“-Postler Michael Jeannée. Er titelt schon böse „Und nun, liebe Putin-Versteher, was nun?“ Nennt sie beim Namen, Kneissl, Leitl, Kern, Gusenbauer, Schüssel, die „das Geld Putins nehmen“. Geld, wie Jeannée schreibt, das stinkt - „nach Granaten, Raketen, Kampfjets, Panzern, Blut, Tod…“ Übrigens: Alt-Kanzler Wolfgang Schüssel bleibt für den russischen Ölkonzern Lukoil tätig. Ja, dieses Geld stinkt!
Einen schönen Freitag!
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