Weitreichende Folgen?

Kämpfe erreichen Atommüllager Tschernobyl

Ausland
24.02.2022 16:36

Die russische Großoffensive hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nun auch das nukleare Sperrgebiet Tschernobyl erreicht. Demnach sollen russische Truppen bereits in das Gebiet nahe der ukrainisch-belarussischen Grenze vorgedrungen sein. Damit steigt auch die Sorge, dass durch eine mögliche Beschädigung des riesigen Sarkophags möglicherweise auch radioaktives Material austreten könnte.

Vor Ort soll es Kämpfe zwischen den Angreifern und ukrainischen Soldaten in unmittelbarer Nähe des Kraftwerksgeländers und des Atommüll-Lagers geben. Der ukrainische Präsident schrieb auf Twitter, russische Truppen würden versuchen, das gesamte Kraftwerk einzunehmen. Das sei eine „Kriegserklärung“ an ganz Europa. „Unsere Verteidiger geben ihr Leben, damit sich die Tragödie von 1986 nicht wiederholt.“

Sorge um radioaktives Material
Anton Herashchenko, Berater des ukrainischen Innenministers, berichtete zuvor von Kampfhandlungen in unmittelbarer Nähe eines Kraftwerks. Die Gefechte könnten demnach die Schutzgebäude von vergrabenem radioaktivem Material zerstören. Der vor knapp 36 Jahren zerstörte Reaktor in Tschernobyl ist mit einem riesigen Sarkophag ummantelt, damit kein radioaktives Material mehr nach außen gelangen kann.

Das 1986 havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl liegt knapp 70 Kilometer nördlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew - und nur etwa zehn Kilometer von der Grenze zu Belarus entfernt. Dort hat Russland Truppen stationiert.

Ukraine verliert zunehmend Kontrolle
Indessen stehen bereits Teile der Provinz Cherson im Süden der Ukraine nicht mehr unter Kontrolle der Regierungstruppen, wie die örtlichen Behörden mitteilen. Cherson liegt direkt nördlich von der von Russland 2014 annektierten Halbinsel Krim.

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