13.02.2022 14:45 |

Durch App zu Models

Wie schön muss ein Politiker heutzutage sein?

Eine App macht aus Politikern Models. Ein Spaß mit ernstem Hintergrund: Optik spielt in der Politik immer mehr eine Rolle. Ein Model und eine Politikwissenschafterin analysieren.

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Der Jungbrunnen-Wahn ist, seit es Social Media gibt, zum Alltag geworden. Zahlreiche Promis lassen sich für Kampagnen mit Photoshop verschönern. Auch einige Politiker greifen bei Wahlplakaten und bei ihren Social-Media-Auftritten auf solche Techniken zurück. Schließlich öffnen Instagram und Facebook weitere Türen zur Selbstinszenierung.

Neu ist das Thema Inszenzierung nicht: Schon mit dem Aufkommen des Fernsehens in den 1960er-Jahren veränderte sich die politische Kommunikation. Aus langen Reden und Ansprachen wurden kurze, verknappte, sendefähige Botschaften. Doch was ist im politischen Kampf wichtiger: Inhalt oder die Person?

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Eingriffe etwa mit Photoshop auf Wahlplakaten zerstören das Vertrauen. Dann ist es schwierig, mit anderen Themen zu punkten.

Politikwissenschafterin Karin Praprotnik

„Verknüpft man politische Inhalte mit einer Person, bleiben sie besser im Kopf der Wähler“, analysiert Politikwissenschafterin Karin Praprotnik. Über Social Media können Politiker nun direkt mit ihren Wählern in Kontakt treten. „Es ist eine große Herausforderung, wie man mit gewissen medialen Trends umgeht und wie viel man als Person des öffentlichen Lebens von seinem Privatleben preisgibt. Eine Homestory oder ein Foto von Kind und Hund können sich positiv auswirken, aber man weiß dann nicht, wie mit diesen Informationen umgegangen wird“, so die Expertin.

Ist eine Karriere in einer Partei mit Bierbauch heute noch möglich? „Ja, denke ich schon. Ich will es nicht glauben, dass man als Politiker einem Schönheitsideal entsprechen muss, es geht um Authentizität.“ Heidi Klum sucht im deutschen TV nach ihrem Topmodel. Die „FaceApp“ verwandelt unsere Politiker auf Knopfdruck in Mannequins. Wie würden sie abschneiden?

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Verknüpft man politische Inhalte mit einer Person, bleiben sie besser im Kopf der Wähler.

Karin Praprotnik

Für die „Krone“ zieht Model Sofie Marie Schuh aus dem Burgenland eine Bilanz mit Augenzwinkern:

  • Karl Nehammer bekommt heute ein Foto von mir. Von den Laufstegen in Paris und Mailand bis zur ganz großen Calvin-Klein-Kampagne stehen ihm alle Türen offen.
  • Werner Kogler ist das klassische Charakter-Model und vor allem in der kommerziellen Model-Welt gefragt. Ein Spot für eine Bier-Werbung könnte sein großer Durchbruch werden. 
  • Ein klarer Vorteil für Alexander Van der Bellen - Best-Ager-Models sind momentan sehr gefragt. Die Frage bleibt, ob das harte Model-Business etwas für ihn ist.
  • Beate Meinl-Reisingers Pluspunkt ist ihre Wandelbarkeit. Ob Model oder Beauty-Queen - ihr stehen viele Türen offen.
  • Herbert Kickl könnte seinen Platz in einer Zahnpasta-Werbung finden und mit seinem Lächeln in der Werbebranche blenden.
  • Pamela Rendi-Wagner kann durch ihre schauspielerischen Fähigkeiten in Werbespots von der Familien-Idylle bis zur Kriminalserie mitwirken. 
Katharina Pirker
Katharina Pirker
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