Polizei ermittelt

Johnson erhielt Fragebogen zur „Partygate“-Affäre

In der Affäre um Lockdown-Partys in der Downing Street wurde Premier Boris Johnson nun erstmals mit polizeilichen Ermittlungen konfrontiert. Die Metropolitan Police ließ dem 57-Jährigen einen Fragebogen zukommen, den dieser wahrheitsgemäß ausfüllen müsse. Johnson ist eine von insgesamt 50 Personen, die zu etwa zwölf im Regierungssitz stattgefundenen Veranstaltungen Fragen beantworten müssen.

Damals galten wegen der Corona-Pandemie strenge Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen. Den Teilnehmern - also auch Johnson - drohen Geldstrafen. Johnson wollte sich bisher nicht festlegen, was er im Fall einer Strafe tun werde. Er gab jedoch an, „bis zum bitteren Ende“ kämpfen zu wollen.

Steht Johnson Misstrauensvotum ins Haus?
Doch selbst Verbündete des Premiers gehen Berichten zufolge davon aus, dass zumindest ein baldiges Misstrauensvotum unausweichlich wäre, sollte am Ende der Ermittlungen ein Bußgeld gegen Johnson verhängt werden. Die „Financial Times“ berichtete am Freitag unter Berufung auf einen Johnson nahe stehenden Amtsträger der Tory-Partei, es seien rund 45 Briefe bei dem zuständigen Komitee eingegangen.

Premier Boris Johnson in Polizeimontur und Partyhütchen

(Bild: Oli SCARFF / AFP)

Johnson steht wegen Affäre erheblich unter Druck
Er betont, er habe weder an illegalen Veranstaltungen teilgenommen noch seien Corona-Regeln gebrochen worden. Doch nicht nur die Opposition, sondern auch mehrere Abgeordnete seiner Konservativen Partei fordern seinen Rücktritt. 

Video: Rassismus, Sexismus, Lockdown-Partys: Londoner Polizeichefin geht

Insider rechnen damit, dass Scotland Yard nicht vor Anfang März ihre Ermittlungen abschließen wird. Unklar war zunächst, ob die scheidende Londoner Polizeichefin Cressida Dick (siehe Video oben) noch dafür verantwortlich sein wird. Polizei und Regierung versicherten am Freitag, die Ermittlungen seien nicht durch den Personalwechsel beeinträchtigt.