Nach Mord in Graz

Wie sicher fühlen sich Frauen in der Steiermark?

Steiermark
10.02.2022 18:12

Ein Mord, der die Steirer nicht kalt lässt: Mit der Schere stach der Täter auf die 41-Jährige in Graz ein. Wir haben direkt bei Frauen nachgefragt, wie sicher sie sich in unserem Land fühlen. 

In der Steiermark ist es heuer schon der dritte Mord. Diesmal handelte es sich beim Opfer um eine 41-Jährige Frau, die mit der Schere erstochen wurde - wir berichteten. Auch im vergangenen Jahr wurden in der Steiermark drei Frauen ermordet, österreichweit waren es 2020 31.

Doch beeinflussen die Nachrichten der Gewalttaten die Steirerinnen? Fühlen Frauen sich in Graz sicher?

„Im Volksgarten oder abends im Stadtpark würde ich mich nicht alleine herumtreiben,“ sagt die 29-jährige Tina Hasler. Auch dort wo der Mord passiert ist, hat Verena Hohenlader ein flaues Gefühl: „Dann nehme ich ein Taxi oder die Straßenbahn.“ Wenn sie selbst in der Bim eine unangenehme Situation erahnt, hilft ihr ein Trick: „Dann gebe ich vor zu telefonieren.“ Die Idee vom Heimwegtelefon findet sie übrigens super: Man wählt die Nummer, wenn man sich beim Heimgehen unsicher fühlt. 

Nicht viel mehr Delikte
Prinzipiell fühlen sich die befragten Frauen aber in der Murstadt noch immer sehr sicher. Laut Polizeisprecher Heimo Kohlbacher gäbe es wenig Grund für eine gegenteilige Annahme: „Die Anzahl der Delikte ist nicht gestiegen,“ vermutet er. Obwohl es einige spektaküläre Fälle im letzten Jahr gegeben hätte, denen man viel Aufmerksamkeit schenkte. Weshalb auch die Grazerin Hohenlader das Gefühl habe, Gewalt habe zugenommen.

Hotspots für Verbrechen seien wenig überraschend Ballungsräume. Kohlbacher: „Wo viele Menschen zusammen kommen, gibt es auch häufiger Konflikte.“ Genaueres erwarte man sich von der bald erscheinenden Kriminalstatistik 2021.

Laut erstem Stimmungsbild dürfte sich die Lage in der Landeshauptstadt auch nicht gravierend geändert haben. Umfragen 2019 österreichweit ergaben, dass etwa 62 Prozent der Teilnehmer die Sicherheitslage optimistisch bewerteten (siehe Grafik). Auch damals hatte man, so wie die Grazerin Hohenlader, vermehrt das Gefühl, Gewaltbereitschaft nehme zu. Und so wie bei ihr und Tina Hasler steigt auch im ganzen Land das Gefühl von Unsicherheit mit späterer Stunde an. 

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