Keine Ferienbetreuung

Kinder mit Handicap lassen Sozialsystem wanken

Niederösterreich
09.02.2022 06:00

Bereits seit fünf Jahren (!) hofft die Familie K. aus Gänserndorf in Niederösterreich auf eine Lösung bei der Ferienbetreuung. Ihre zwei Kinder Ella und Lilly haben dort nämlich noch immer keinen Betreuungsplatz gefunden. Bürgermeister René Lobner (ÖVP) versprach einst zwar rasche Hilfe, doch passiert ist noch nichts.

Zur Erklärung: Ella (7) und Lilly (12) haben einen seltenen Gen-Defekt und sind seit ihrer Geburt schwer beeinträchtigt. Die Eltern, Ronald K. und Astrid P., kämpfen seit Jahren mit diversen Belastungen, sei es körperlich, mental und auch finanziell. Denn vor allem die hohen Kosten für Anschaffungen behindertengerechter Ausstattung des Eigenheims treiben das Familienkonto ins Minus. Die beiden Kinder besuchen mittlerweile die Sonderschule Strasshof, weil es in Gänserndorf offenbar keine geeignete Betreuung für sie gibt.

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Das ist leider die Art und Weise der Familie K. Stimmung zu machen. Ich lasse mir aber jetzt sicher nicht ans Bein pinkeln.

René Lobner (ÖVP) aus dem Urlaub

„Wir brauchen Hilfe“!
Als kleine Entlastung hatte die Familie aber bereits 2017 um eine Ferienbetreuung in der Heimatstadt Gänserndorf nachgefragt – die „Krone“ berichtete damals - doch passiert ist bislang nichts: „Wir haben auch vergangenen Sommer bezüglich einer Ferienbetreuung im heurigen Jahr angefragt, doch Bürgermeister Lobner ließ uns zuerst einmal monatelang warten, und auf Nachfrage war er dann ganz echauffiert. Wir wollen wirklich nicht zur Last fallen, aber wir brauchen Hilfe“, so Ronald K. beim Lokalaugenschein.

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Eine typische Reaktion des Bürgermeisters. Unsere Lage berührt den Herrn Lobner einfach seit vielen Jahren überhaupt nicht.

Ronald K. enttäuscht

Während sich also die Familie K. derzeit auch in den Semesterferien abstrampeln muss, erreichte die „Krone“ den umtriebigen Stadtchef auf der Skipiste: „Es wird sich nichts an der Situation ändern. Wir behandeln alle gleich – und ich lasse mir sicher nicht von Familie K. ans Bein pinkeln“, lautete da das Statement von René Lobner dazu knapp.

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