Ampel nicht aktiv

Grimming: Autos rasten aus Tunnel in Staublawine

Eine Staublawine, die am Mittwoch vom Grimming in der Steiermark abging, wirbelt im Ennstal immer noch Staub auf. Ein Video zeigt, wie die weißen Massen ein Tunnelportal auf der B145 überrollen. Obwohl es eigentlich ein Frühwarnsystem gab, sprang die damit gekoppelte Ampel nicht auf Rot und zahlreiche Fahrzeuge fuhren aus dem Tunnel direkt in die Schneewolke. Zum Glück ist nichts passiert. Aber: Wie konnte DAS passieren?

Der Tunnel auf der B145 von Trautenfels nach Bad Aussee wurde vor 30 Jahren nicht zuletzt deshalb gebaut, um den Verkehr vor häufig auftretenden Lawinen zu schützen. Doch just dort gerieten nun ein Lkw und mehrere Autos in eine brenzlige Situation, weil eine Staublawine über die Straße und das Tunnelportal hinwegrollte - wir berichteten. Mehrere Fahrzeuge fuhren aus dem Tunnel direkt in die Schneewolke, wie ein Video beweist, das von Straßenkameras aufgezeichnet wurde.

„Lawinenradar hat funktioniert“
Genau das sollte seit einigen Jahren ein zusätzliches Lawinenwarnsystem verhindern. Es erkennt, wenn Lawinen anrollen, und lässt Ampeln entlang der Straße auf Rot springen, damit der Verkehr stoppt. „Das Lawinenradar hat auch funktioniert“, sagt Daniel Stock von der zuständigen Firma IBTP Koschuch. „Es hat die Lawine detektiert und auch etwa 40 Sekunden, bevor sie die Straße erreicht hat, die Ampel getriggert. Die Durchschaltung zur Ampel war aber nicht aktiv.“

Ampel nicht aktiv
Doch warum war das System trotz Lawinenwarnstufe 4 nicht aktiv? Zuständig dafür sind die Lawinenkommission und die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Dort spricht man davon, dass die Bilder dramatischer aussähen, als es die Lage tatsächlich war. Die Lawine sei - wie prognostiziert - weit über der Straße zu liegen gekommen. Weil der Schnee aber sehr trocken war, hatte er einen hohen Anteil von Schneestaub, der dann über die Straße hinwegrollte.

Dennoch will man ähnliche Situationen künftig vermeiden und überlegt, das Prozedere der Ampelschaltung neu zu überarbeiten.