Kommen per Boot

Kreta: Zahl der Ankünfte aus Libyen steigt stark

Ausland
06.07.2025 14:54

Seit Freitag sind rund 750 Migrantinnen und Migranten auf der griechischen Insel Kreta eingetroffen. Sie kamen per Boot von der libyschen Küste. EU-Kommissar Magnus Brunner zeigt sich besorgt über die Entwicklungen auf der Route zwischen Libyen und Kreta und will die libysche Regierung treffen.

430 Migrantinnen und Migranten wurden südlich der Touristeninsel von Frachtschiffen aufgenommen und an die Küstenwache übergeben. Das meldete der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ERTnews) unter Berufung auf die Behörden. Die Route von Tobruk nach Kreta entwickelt sich zu einer der wichtigsten Fluchtrouten über das Mittelmeer.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind dieses Jahr bis Ende Juni insgesamt 16.848 Migranten per Boot in Griechenland angekommen. Allein auf Kreta wurden mehr als 7000 Ankünfte registriert. Die Zahl der auf Kreta eingetroffenen Migrantinnen und Migranten stiegt nach Angaben des für die Küstenwache zuständigen Ministers Vassilis Kikilias im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um rund 350 Prozent. Dies sagte er dem griechischen Rundfunk.

EU-Kommissar für Inneres und Migration, Magnus Brunner
EU-Kommissar für Inneres und Migration, Magnus Brunner(Bild: EPA/RONALD WITTEK)

EU-Kommissar Brunner schaltet sich ein
Besorgt über die Entwicklungen auf der Route zwischen Libyen und Kreta will in der kommenden Woche der EU-Kommissar für Inneres und Migration, Magnus Brunner, gemeinsam mit den Migrationsministern Griechenlands, Maltas und Italiens die libysche Regierung in Tripolis besuchen. Brunner hatte bei einem Besuch in Athen kürzlich erklärt, der Termin in Libyen sei von großer Bedeutung. Die EU wolle damit zeigen, dass sie in Zusammenhang mit dieser Route, die Schleuser benutzen, um Menschen illegal nach Europa zu bringen, geschlossen handelt.

Offiziere der griechischen Küstenwache gehen davon aus, dass im Raum Tobruk Tausende Menschen auf eine Gelegenheit warten, nach Europa überzusetzen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Behördenkreisen erfuhr. Pro Kopf zahlen die Menschen Schleuserbanden nach eigenen Angaben für die gut 300 Kilometer lange Fahrt Tobruk-Kreta zwischen 4000 und 6000 Euro, wie kretische Medien berichten.

Am Freitag hatten nach offiziellen Informationen zunächst 44 Menschen die Insel Gavdos im Süden Kretas erreicht. Am Sonntagmorgen folgten weitere 236 Schutzsuchende, die in vier Ortschaften im Süden Kretas an Land gingen. Alle gaben an, ihre Reise in Tobruk begonnen zu haben.

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