„Trauriger Tag“

Pietätlose Fans! Polizei muss Grab von Jota räumen

Fußball International
06.07.2025 14:58

Nach dem tragischen Unfalltod von Liverpool-Star Diogo Jota (†28) und seinem Bruder André Silva (†25) pilgerten am Wochenende Hunderte zum Friedhof ihrer Heimatstadt Gondomar, um Abschied zu nehmen. Doch nicht alle verhielten sich würdig – am Samstag musste die Polizei das Grab räumen.

Der Tod von Diogo Jota und seinem Bruder hat die Sportwelt fassungslos gemacht. Zur Trauerfeier in der Kirche waren am Samstag nur Familie und enge Freunde zugelassen. Doch draußen warteten Tausende stundenlang in der Hitze, um den beiden Fußballern die letzte Ehre zu erweisen. Kurz nachdem die Särge ins Grab gelassen worden waren, öffnete die Polizei das Gelände für die Öffentlichkeit. Hunderte strömten zum Grab, das zwischen anderen Ruhestätten liegt und nur über schmale Pfade erreichbar ist.

Zur Trauerfeier für Diogo Jota versammelten sich schaulustige Fans vor den Toren des Friedhofs. ...
Zur Trauerfeier für Diogo Jota versammelten sich schaulustige Fans vor den Toren des Friedhofs. Wegen einiger von ihnen musste dieser wenig später geräumt werden.(Bild: AFP/APA/MIGUEL RIOPA)

Fans machten Selfies mit Jota-Grab
Viele Trauernde flüsterten ein Gebet, berührten den Blumenkranz, den die Familie abgelegt hatte, und machten still Platz für die Nächsten. Doch da waren auch jene, die nur das „beste Foto“ wollten: Sie gingen rücksichtslos über Gräber, posierten lässig mit der Hand auf dem Grabstein, zertrampelten Blumen und sogar die beiden aus Rosen gebundenen Trikots mit den Rückennummern 20 und 30 der Brüder.

Zum Grab von Diogo Jota kamen Hunderte Besucher.
Zum Grab von Diogo Jota kamen Hunderte Besucher.(Bild: Fabian Matzerath/BILD)

„Trauriger Tag“
Schließlich zog die Polizei die Reißleine und räumte am Nachmittag das Grab. „Für mich ist es ein trauriger Tag, ein sehr trauriger Tag. Zwei unserer Jungen aus Gondomar sind tot. Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, sagte Polizist Artur Teixeira, der die beiden Brüder aus Jugendtagen im örtlichen Verein kannte, gegenüber der „Bild“.

Der Polizei wurde es zu viel, weshalb sie die Besucher vom engen Friedhof vertrieben.
Der Polizei wurde es zu viel, weshalb sie die Besucher vom engen Friedhof vertrieben.(Bild: Aresou Leisdorff/BILD)

Schon jetzt zeichnet sich ab: Der kleine Friedhof wird zur Pilgerstätte für Fans des FC Liverpool und Bewunderer der verunglückten Brüder. Es bleibt zu hoffen, dass künftige Besucher ihnen den Respekt erweisen, den sie verdienen.

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