07.02.2022 15:00 |

Ab Donnerstag im Kino

Hercule Poirot ist zurück: Mörderjagd auf dem Nil

Der beste Detektiv aller Zeiten ist zurück - zumindest Hercule Poirot selbst würde sich als solcher bezeichnen. Die beliebte Romanfigur der Agatha-Christie-Krimis ermittelt ab 10. Februar in „Tod auf dem Nil“ wieder in den österreichischen Kinos. krone.at hat den Film von Kenneth Branagh bereits vorab gesehen.

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Im Jahr 2017 verhalf der Brite Branagh, der schon damals Regie und Hauptrolle übernahm, Poirot in der Verfilmung des Kult-Romans „Mord im Orient Express“ zum Comeback auf der großen Leinwand. Die weltweiten Kritiken waren wenig euphorisch, aber ein starkes Einspielergebnis an den Kinokassen ließ wenig Zweifel daran, dass Branaghs Poirot wiederkommen würde.

Diesmal ist es kein Zug, in dem der schrullige Detektiv aus Belgien auf Mörderjagd geht, sondern ein Dampfer auf dem Nil. Eigentlich hatte man sich in Ägypten versammelt, um das frisch vermählte Ehepaar Doyle (Gal Gadot und Arnie Hammer) zu feiern. Doch wenn Hercule Poirot an Bord ist, ist auch das Böse nicht weit: Obsessive Liebe, rasende Eifersucht und falsche Spiele reduzieren die Zahl lebender Gäste - wie man es eben von Christie-Krimis gewohnt ist - schneller als man schauen kann.

Den charmanten Lebemann Bouc (Tom Bateman) kennt man bereits aus der „Orient Express“-Verfilmung, er reist diesmal mit seiner Mutter Euphemia (Annette Bening). Der britische Comedian Russell Brand schlüpft in die Rolle des Arztes Linus Windlesham, den ehemaligen Verlobten der Braut Linnet Ridgeway-Doyle. Außerdem Teil der mörderischen Schifffahrt: Linnets Patentante Marie Van Schuyler (Jennifer Saunders) und deren Begleiterin Mrs. Bowers (Dawn French), Linnets Kindheitsfreund Andrew Katchadourian (Ali Fazal) sowie die Jazzsängerin Salome Otterbourne (Sophie Okonedo) und deren Nichte Rosalie (Letitia Wright).

Das Drama an Bord beginnt just dann, als die frühere Verlobte von Bräutigam Simon Doyle die S.S. Karnak betritt: Jacqueline de Bellefort (Emma Mackey). Poirot, dem erneut kein entspannter Urlaub vergönnt ist, muss all seinen Spürsinn und alle grauen Zellen aktivieren, um den teuflischen Plan des Mörders zu entschlüsseln.

Obwohl die letzte Klappe des Filmdrehs bereits im Dezember 2019 fiel, dauerte es über zwei Jahre, bis der Krimi nun endlich in die Kinos kommt. Wegen der Corona-Pandemie und wohl auch wegen der Missbrauchsvorwürfe gegen Darsteller Arnie Hammer vor einem Jahr wurde der Start mehrmals verschoben.

Und was erwartet uns? Ein brillanter Cast in einer Verfilmung, die Kenneth Branagh ordentlich mit eigenen Ideen aufgepimpt hat. Größter Kritikpunkt bei „Mord im Orient Express“ war ja, dass sich der Film zu starr an die Romanvorlage hält. Dies kann man Branagh und Drehbuchautor Michael Green nun nicht vorwerfen, sie bringen zusätzlich Jazz und auch - für Christie-Verfilmungen unüblich - einen Touch Sex in die filmische Melange mit ein.

Traditionalisten und Agatha-Christie-Verehrer mögen da zuweilen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und lieber die 1978er-Kinoversion mit Sir Peter Ustinov aus dem Archiv kramen.

Fazit: Branaghs „Tod auf dem Nil“ ist wahrlich kein Meisterwerk und kann auch der kultigen Verfilmung mit Ustinov als schrulligen Detektiv nicht das Wasser reichen, dennoch ist es keine Zeitverschwendung, in eine modernere Version von Agatha Christies Whodunit-Welt einzutauchen.

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