Jägerlizenz verloren

Wurden Polizistenmörder beim Wildern erwischt?

Ausland
01.02.2022 14:06

Nachdem zwei junge deutsche Polizisten in der Nacht auf Montag während einer Kontrolle durch Kopfschüsse regelrecht hingerichtet worden waren, kommen nun immer mehr Details über die festgenommenen mutmaßlichen Täter ans Licht. Bei dem 38-jährigen Verdächtigen soll es sich laut „Bild“ um einen ehemaligen Jäger handeln, der seine Lizenz verloren hatte. Die getöteten Polizisten könnten die mutmaßlichen Schützen beim Wilderern erwischt haben? Gegen beide Männer wurde Haftbefehl wegen gemeinschaftlichen Mordes in zwei Fällen und wegen Wilderei erlassen.

Am Tag nach der grauenhaften Tat wurden einer der Tatverdächtigen dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Er trug dabei einen weißen Anzug der Spurensicherung. 

Einer der Verdächtigen nach dem Haftprüfungstermin am Landgericht Kaiserslautern (Bild: APA/dpa/Harald Tittel)
Einer der Verdächtigen nach dem Haftprüfungstermin am Landgericht Kaiserslautern

Die Exekutive hat bei einer Hausdurchsuchung ein regelrechtes Waffenarsenal in Sulzbach entdeckt, wo die mutmaßlichen Täter verhaftet wurden. Womöglich sind auch jene Waffen darunter, mit denen die Polizisten getötet worden waren, berichtete der „Tagesspiegel“. So wurde in dem Gebäude eine Schrotflinte und eine Winchester gefunden. Es werde angenommen, dass zumindest mit der Schrotflinte auf die zwei Beamten gefeuert wurde.

Name eines Verdächtigen auf Patronen eingraviert
Insgesamt wurden fünf Kurzwaffen, zehn Langwaffen, 500 Schuss Schrotmunition, eine Armbrust, ein Repetiergewehr und drei Schalldämpfer sichergestellt. Auf 24 Patronen sei der Name des älteren Verdächtigen eingraviert gewesen. 

Letzter Funkspruch der Polizisten: „Die schießen“
„Die schießen“, war die letzte Funkmeldung, die die Polizeianwärterin (25) und der 29-jährige Polizeioberkommissar absetzen konnten. Zuvor war ihnen ein Wagen im Bundesland Rheinland-Pfalz aufgefallen, der in einer Haltebucht stand und ihnen verdächtig vorkam.

Polizist schoss sein gesamtes Magazin leer
Die Beamtin kam nicht einmal mehr dazu, ihre Waffe zu ziehen, als ihr einer der Täter aus nächster Nähe mit einer Flinte in den Kopf schoss. Ihr Kollege Alexander K. konnte das Feuer erwidern, sein ganzes Magazin soll er laut „Bild“ leer geschossen haben. Doch auch er erlitt schließlich einen Kopfschuss. Er erlag seinen schweren Verletzungen, als die Verstärkung eintraf. Vor dem Blutbad soll K. noch ein totes Tier im Kofferraum gesehen haben.

Beim letzten Atemzug des Polizisten waren die Täter waren schon längst auf der Flucht. Doch einer der Männer hatte seinen Ausweis und seinen Führerschein am Tatort zurückgelassen. Es ist wahrscheinlich, dass die Dokumente bei der Kontrolle an die Beamten übergeben wurden und während des Schusswechsels auf der Straße landeten.

Beim Wildern erwischt?
Am Montagnachmittag wurden schließlich zwei Männer im Alter von 38 und 32 Jahren festgenommen. Ein Spezialkommando stürmte das Wohnhaus des älteren mutmaßlichen Täters. Der Familienvater soll vergangenes Jahr mit einer Bäckerei Pleite gegangen sein. Er soll bereits mehrere Delikte am Kerbholz haben, unter anderem wegen Fahrerflucht und illegalem Handel mit Wildtieren. Bevor der Verdächtige die zugehörige Lizenz verloren hatte, war er laut „Bild“ auch leidenschaftlicher Jäger. Es könnte sein, dass die beiden mutmaßlichen Polizistenmörder von den Beamten beim Wildern erwischt wurden.

Der Schock nach der Bluttat sitzt jedenfalls tief: Innenministerin Nancy Faeser erklärte: „Diese Tat erinnert an eine Hinrichtung, und sie zeigt, dass Polizistinnen und Polizisten jeden Tag ihr Leben für unsere Sicherheit riskieren.“

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