Zertifikate laufen ab

Hotelier Schellhorn wirft Regierung „Pfusch“ vor

Wirtschaft
31.01.2022 10:13

Am Dienstag laufen Hunderttausende Impfzertifikate in Österreich ab, weil das Ablaufdatum verkürzt wurde - das hat fatale Folgen für den Wintertourismus: Der Hotelier und ehemalige NEOS-Abgeordnete Sepp Schellhorn warnt vor Chaos und befürchtet, dass Skigäste aus dem Ausland abgewiesen werden müssen. „Die Leidtragenden sind bei diesem Pfusch mal wieder die Unternehmer“, sagte er am Montag.

Durch die Verkürzung der Frist beim Grünen Pass von neun auf sechs Monate würden nun Probleme auftreten: So müsse er ab 1. Februar bei einem Skirestaurant mit 1500 Sitzplätzen jeden Tag Touristen abweisen, befürchtet der Unternehmer. „Es scheint offensichtlich, dass hier wieder einmal etwas gemacht wurde, ohne die Praktiker mit einzubeziehen“, kritisierte Schellhorn im Ö1-„Morgenjournal“ die Regierung. Man habe alle Gäste - die meisten kommen aus Deutschland - informiert. „Wir müssen über die Sache drüberkommen“, zeigte sich der prominente Besitzer mehrerer Restaurants resigniert. „Die Impfpflicht kann ich bei den Deutschen nicht auch noch umsetzen“, fügte er hinzu.

Mitarbeiterausfall „nicht einmal gespürt“
Viele Gäste bleiben allerdings auch weg, nach Dreikönig sei die Wintersaison „total eingebrochen“, berichtete Schellhorn. Im Februar uns Anfang März wäre normalerweise die umsatzstärkste Zeit, nun müssten viele Touristiker aber „schauen, wie sie über die Runden kommen“. So habe er etwa in einem Betrieb sieben Quarantänefälle gehabt, den Ausfall des Personals habe er wegen der fehlenden Auslastung aber „nicht einmal gespürt“, so der Hotelier.

„Großes Juchhe, weil 3G wieder gilt“
Seine Mitarbeiter hatten milde Verläufe, da er in Hotel und Restaurants 2G durchgesetzt habe, erklärte Schellhorn. Er wäre dafür gewesen, „mit 2G den Winter durchzufahren“, die Wiedereinführung von 3G in Gastronomie und Tourismus ab 19. Februar kritisiert der Ex-Politiker scharf: Es komme „wieder das große Juchhe, weil 3G wieder gilt und da kennt sich sowieso kein Mensch mehr aus“.

Seiner Erfahrung nach hätten viele Gäste lieber 2G, da man mehr Sicherheit habe, dass nur Geimpfte oder Genesene in Gasthaus oder Hotel sind. „Wenn wir Sicherheit durchsetzen wollen, brauchen wir ein Instrumentarium und nicht eine Auflockerung“, zeigt Schellhorn Unverständnis über den Beschluss der Bundesregierung.

„Fatales Zeichen“
Er sieht das auch als ein „fatales Zeichen“, was die volle Immunisierung angehe. Ohne Impfung werde der nächste Winter genauso kritisch wie der jetzige, befürchtet der Gastronom. „Der Bürger denkt sich: ‘Ist eh schon alles wurscht, ich brauch mich an gar nichts mehr halten, weil ich kann dann eh wieder überall hingehen mit 3G. Also ich brauch mich gar nicht impfen lassen.‘ Das ist ein fatales Zeichen“, so Schellhorn.

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